
Flugsicherung in Bosnien und Herzegowina: Drohender Zusammenbruch könnte ganz Europa gefährden!
2025-04-02
Autor: Sofia
Die Gewerkschaften fürchten einen dramatischen Zusammenbruch der Flugsicherung in Bosnien und Herzegowina, der weitreichende Folgen für die gesamte europäische Luftfahrt haben könnte. In einem eindringlichen offenen Brief fordert die Air Traffic Controllers European Unions Coordination (ATCEUC) mehr Schutz und Immunität für Eurocontrol, die zentrale Kontrollinstanz für den europäischen Luftraum.
Die Situation hat ihren Ursprung in einem finanziellen Streit zwischen dem bosnischen Staat und dem slowenischen Unternehmen Viaduct, das von Bosnien und Herzegowina eine Zahlung in Höhe von etwa 39 Millionen Euro fordert. Um an diese Gelder zu gelangen, droht Viaduct damit, die Zahlungen von Eurocontrol an die bosnisch-herzegowinische Flugsicherung BHANSA zu pfänden. Aufgrund dieser Drohung hat Eurocontrol die Zahlungen an BHANSA einfrieren müssen.
ATCEUC warnt vor einer akuten Finanzkrise für BHANSA, die nun die wichtigen Einnahmen aus den Streckengebühren ihrer Flugdienste verliert. Da diese Gebühren etwa 90 Prozent der gesamten Finanzierung der BHANSA ausmachen, steht die Agentur am Rande des operativen Zusammenbruchs.
Der drohende Kollaps könnte katastrophale Folgen haben: Flughäfen in Sarajevo, Banja Luka, Mostar und Tuzla könnten geschlossen werden, und auch militärische, humanitäre und medizinische Flüge wären davon betroffen. In dieser kritischen Lage fordert die ATCEUC die belgischen Behörden auf, die Immunität von Eurocontrol zu verstärken, um ähnliche Situationen in Zukunft zu verhindern.
Der Luftraum über Bosnien und Herzegowina ist nicht nur lokal bedeutend, sondern stellt auch einen wichtigen Knotenpunkt im südosteuropäischen Luftraum dar. Eine Unterbrechung der Flugsicherung könnte zu enormen Umleitungen führen, was die Nachbarländer überlasten und das gesamte europäische Luftverkehrsnetz destabilisieren würde. Experten warnen, dass dies nicht nur den Flugverkehr, sondern auch den Tourismus und die Wirtschaft der Region erheblich belasten könnte.
Die Gewerkschaften betonen, dass der Fall Bosnien und Herzegowina kein Einzelfall sein könnte und fordern von den europäischen Institutionen entschlossenes Handeln, um die Stabilität des europäischen Luftraums zu sichern, bevor es zu spät ist. Eurocontrol selbst hat noch keine Stellungnahme zu der besorgniserregenden Situation abgegeben.