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Flucht vor Lukaschenko: Uladzimir Staschkewitsch und sein Asylkampf in der Schweiz

2024-11-11

Autor: Simon

Die Geschichte von Uladzimir Staschkewitsch zeigt das zerstörerische Regime von Alexander Lukaschenko und die verzweifelte Suche nach Sicherheit und Frieden in Europa. Als aktiver Teilnehmer an den Protesten gegen die im Jahr 2020 manipulierten Präsidentenwahlen ist Staschkewitsch eine lebende Ikone des Widerstands in Belarus.

Nach einem heimtückischen Überfall des belarussischen Geheimdienstes KGB, der ihn während eines vermeintlichen Verkaufsgesprächs in seiner Wohnung festnahm, war seine Freiheit in ernsthaftem Gefahr. Aufgrund seines Engagements für LGBTQ-Rechte und als Befürworter für demokratische Reformen geriet er ins Fadenkreuz des Regimes. Staschkewitsch wurde nicht nur verhört, sondern drohte auch eine lange Haftstrafe.

Nachdem er mehrere Monate im Untergrund gelebt hatte, gelang es ihm mit Unterstützung von Menschenrechtsorganisationen, einen Asylantrag in der Schweiz zu stellen. Trotz der Schwierigkeiten bei der Einreise wurde ihm schließlich ein humanitäres Visum gewährt, nachdem er nach Moskau reisen musste, um seinen Antrag einzureichen.

In der Schweiz lebt Staschkewitsch in einem Asylzentrum im Tessin. Er ist bereits dort, während er auf die endgültige Entscheidung über seinen Asylantrag wartet, und nutzt die Zeit, um sich mit anderen Exil-Belarussen zu vernetzen und sich für ihre Sache einzusetzen. Diese Zeit ist vital für den Austausch von Geschichten und Informationen über die brutalen Konsequenzen des Lukaschenko-Regimes.

Staschkewitschs Fall ist nicht der einzige im Kontext der belarussischen Flüchtlingskrise. Viele Aktivisten und Oppositionelle sind in den letzten Jahren aus Belarus geflohen, auf der Suche nach Schutz in Europa. Länder wie Polen und Litauen haben über 300.000 Flüchtlinge aufgenommen, während die Schweiz weit hinterherhinkt.

Die internationale Gemeinschaft beobachtet die Situation mit Sorge, und Organisationen für Menschenrechte drängen die Schweiz, effektiver zu handeln. Staschkewitsch hofft, dass sein Kampf und die Geschichten anderer Flüchtlinge dazu beitragen werden, das Bewusstsein für die verheerenden Zustände in Belarus zu schärfen.

Am 26. Januar 2025 plant Lukaschenko erneut, sich zur Wahl zu stellen. In der gegenwärtigen repressiven Atmosphäre in Belarus glaubt Staschkewitsch jedoch, dass jeglicher Widerstand mit brutalen Konsequenzen verbunden ist: 'Die Menschen sind verängstigt, und Angst lähmt die Zivilgesellschaft', sagt er.

Die Geschichte von Uladzimir Staschkewitsch ist ein weiteres Beispiel für die Herausforderungen, denen sich Menschen gegenübersehen, die Mut zeigen und sich gegen Unterdrückung und Ungerechtigkeit wehren. Ihre Stimmen müssen gehört werden, denn Freiheit ist ein universelles Recht, das es zu schützen gilt, insbesondere in einem Europa, das für seine Werte der Menschenrechte und Gerechtigkeit steht.