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Finanzielle Schmerzgrenze: Wann ist dein Konto wirklich leer?

2025-03-21

Autor: Emma

In einem aktuellen TikTok-Video äußert eine Influencerin ihre persönliche Grenze für Geld auf dem Konto: «Ich habe so eine Summe bei mir auf dem Bankkonto. Wenn ich unter dieser Summe bin – bei mir sind es 1000 Euro – dann ist es für mich Grund zur Panik. Ich brauche immer diese 1000 Euro auf meinem Konto, ansonsten habe ich das Gefühl, irgendwas stimmt hier nicht.» So bezeichnet sie die «gefühlte Null» auf dem eigenen Konto – ein Phänomen, das viele Menschen betrifft.

Die subjektiven Empfindungen der Nutzerinnen und Nutzer in den Kommentaren sind vielfältig. Lina gesteht: «Bei mir sind es dann tatsächlich die Null Euro», und dieser Kommentar wurde über 92.000 Mal gelikt. Jamie hingegen fühlt sich schon bei 100 Euro unwohl. Eine andere Nutzerin bringt eine waghalsige Perspektive ein: Bei 400 Euro fühlt sie sich bereits finanziell instabil.

Die Diskussion beleuchtet nicht nur individuelle Wahrnehmungen, sondern auch gesellschaftliche Rahmenbedingungen. Viele Menschen, wie die alleinerziehende Nutzerin Bügeleisen, berichten von langanhaltenden finanziellen Schwierigkeiten und leben oft am Limit: «Ich, alleinerziehend, die seit zehn Jahren keine grünen Zahlen mehr gesehen hat und froh ist, wenn das Dispo reicht, um die Fixkosten zu decken…»

Ein besonders trauriges Beispiel ist ein Kommentar einer weiteren Nutzerin, die bemerkt, dass bei vielen die Panik bereits bei minus 100 Euro beginnt.

Laut einer Studie der Bundesbank aus dem Jahr 2021 liegt der durchschnittliche Girokontostand in Deutschland bei 12.700 Euro. Interessanterweise besitzt die Hälfte der Deutschen nur 3000 Euro oder weniger auf ihrem Girokonto.

Diese Zahlen zeigen die große Kluft im finanziellen Wohlstand in Deutschland und erläutern, warum viele Menschen sich bei nur minimalen Geldbeträgen auf ihrem Konto äußerst unwohl fühlen. Zudem zeigt eine Analyse der Lustat Statistik Luzern aus dem Jahr 2020, dass in der Schweiz das Medianvermögen je nach Altersgruppe stark variiert. Haushalte mit einer Referenzperson im Alter von 65 bis 74 Jahren wiesen mit 240.700 Franken das höchste Medianvermögen auf, gefolgt von den 45- bis 54-Jährigen mit 14.100 Euro.

Es ist offensichtlich, dass das Gefühl der finanziellen Sicherheit tief verwurzelt ist und stark davon abhängt, wie viel Geld Menschen auf ihren Konten haben. Die eigene Schmerzgrenze kann, wie die Kommentare zeigen, extrem unterschiedlich sein. Doch eines bleibt klar: Finanzielle Unsicherheit ist ein weit verbreitetes Thema, das nicht nur individuell, sondern auch gesellschaftlich große Ausmaße annehmen kann.