Ein trauriger Abschied nach 86 Jahren

Ein Kapitel im internationalen Jugendfußball wird geschlossen: Nach 86 Jahren wird der traditionsreiche FIFA Youth Cup nicht mehr ausgetragen. Dies ist eine direkte Folge des Entzugs der Unterstützung durch die FIFA.

Der Blue Stars Youth Cup, der jährlich am Auffahrtswochenende in Zürich stattfand, wird nicht mehr von der FIFA unterstützt. Die FIFA konzentriert sich nun auf die Ausrichtung der U17-Weltmeisterschaft, die bereits jeden Jahr in Katar stattfinden wird.

Der Youth Cup, der 1939 ins Leben gerufen wurde, zählte zahlreiche Fußballlegenden zu seinen Teilnehmern. Spieler wie Bobby Charlton, Pep Guardiola und David Beckham trugen zur bedeutenden Geschichte des Turniers bei. 1991 übernahm die FIFA die Schirmherrschaft, um die Veranstaltung weiter zu fördern. Doch nach fast 35 Jahren endete nun die Zusammenarbeit zwischen der FIFA und dem Zürcher Fußballverein Blue Stars, der für die Organisation verantwortlich war.

Laut dem Organisationskomitee kann das Turnier in diesem Jahr nicht stattfinden, da keine neuen Sponsoren gefunden wurden. In einer offiziellen Mitteilung betonten die Organisatoren: „Die traditionsreiche Veranstaltung, die seit ihrer Gründung im Jahr 1939 als eines der bedeutendsten internationalen Jugendfußballturniere gilt, kann aufgrund der fehlenden finanziellen Unterstützung nicht realisiert werden.“

Die Zukunft des Blue Stars Youth Cups bleibt ungewiss. Ohne ausreichende finanzielle Mittel wird die Ausrichtung des Turniers unmöglich. Die Organisatoren wurden erst Ende November über die Entscheidung der FIFA informiert.

Auf eine Anfrage von watson zu den Beweggründen für den Rückzug der Unterstützung antwortete die FIFA, dass sie ihre Strategien zur Weiterentwicklung des Jugendfußballs ausgerichtet hat. „Die FIFA verändert die Spielmöglichkeiten für Jungen und Mädchen durch Initiativen wie das Talentförderungsprogramm und eine jährliche U17-Weltmeisterschaft“, hieß es in der Stellungnahme.

Die U17-Weltmeisterschaft wird nun jedes Jahr stattfinden und die Zahl der Teilnehmer von 24 auf 48 Nationen erhöht. Außerdem wurde Katar bis 2029 als fester Standort festgelegt. Dies geschah im Rahmen der FIFA-Strategie, die bestehende Fußballinfrastruktur für Effizienz und Nachhaltigkeit zu nutzen.

Ein ähnliches Schicksal erwartet auch das U17-Frauenturnier, das künftig ebenfalls jährlich ausgetragen wird und künftig 24 Nationen anstatt 16 teilnehmen lässt.

Die FIFA plant, ihre globalen Jugendinitiativen weiterzuentwickeln und neue Möglichkeiten zu untersuchen. Dies lässt die Hoffnung aufkommen, dass der Weltverband in naher Zukunft erneut ein eigenes Nachwuchsturnier für Vereinsmannschaften entsenden könnte.

Rekordsieger des Youth Cups ist Manchester United mit insgesamt 18 gewonnenen Turnieren. Auf den Plätzen zwei und drei folgen der Grasshopper Club Zürich und der FC Zürich. Die Schließung eines solch traditionsreichen Wettbewerbs markiert einen traurigen Verlust für die Jugendfußballsaison und hinterlässt eine große Lücke im internationalen Fußballkalender.