Feuer in Los Angeles: Ist das Löschmittel Phos-Chek eine Gefahr für die Umwelt?
2025-01-14
Autor: Mia
Feuer in Los Angeles: Ist das Löschmittel Phos-Chek eine Gefahr für die Umwelt?
In den letzten Wochen hat ein gewaltiges Feuer in Los Angeles die Einsatzkräfte vor massive Herausforderungen gestellt. Um die eindringenden Flammen zu bekämpfen, setzen Feuerwehrleute sowohl am Boden als auch aus der Luft auf ein spezielles rosa eingefärbtes Löschmittel, Phos-Chek. Dieses Mittel wird von zahlreichen Hubschraubern und Flugzeugen abgeworfen und hat nicht nur die Aufgabe, die Flammen zu ersticken, sondern auch eine visuelle Markierung zu bieten, um die Verteilung des Löschwassers zu verfolgen. Doch welche Auswirkungen hat der Einsatz dieses Mittels auf unsere Umgebung und unsere Gesundheit?
Umweltschützer schlagen Alarm: Sie warnen, dass die chemischen Bestandteile von Phos-Chek, einem Gemisch aus Wasser, Dünger und weiteren Chemikalien, langfristig schädliche Auswirkungen auf den Boden und Wasserläufe haben könnten. Eine Studie von Daniel L. McCurry, Professor für Bau- und Umweltingenieurwesen an der University of Southern California, zeigt alarmierende Zahlen: Zwischen 2009 und 2021 sollen 380 Tonnen toxische Metalle in den Boden und die Gewässer der USA gelangt sein, durch den Einsatz von ähnlichen Mitteln zur Brandbekämpfung.
Besonders besorgniserregend ist die Unklarheit über die langfristigen Folgen der chemischen Substanzen. Während McCurry selbst feststellt, dass die unmittelbare Gefahr von Waldbränden höher ist, macht er deutlich, dass Anwohner sich trotzdem über die Luftverschmutzung Gedanken machen sollten. Wer mit dem rosa Löschmittel in Kontakt kommt, kann mit Haut- und Augenreizungen rechnen, aber in der Regel nicht schwerer verletzt werden. Die Behörden empfehlen eine gründliche Reinigung der betroffenen Stellen mit Wasser und milder Seife.
Die Herstellerfirma Perimeter Solutions warnt allerdings: Je länger das Löschmittel trocknet, desto schwieriger wird es, es vollständig zu entfernen. Eine gründliche Reinigung sollte daher zeitnah erfolgen.
Das enthaltene Eisen(III)-oxid, verantwortlich für die markante rötliche Färbung, hilft den Feuerwehrleuten, die Bereiche zu identifizieren, die behandelt wurden. Die eigentliche Wirkung des Löschmittels liegt jedoch in den Ammoniumphosphaten, die die Zersetzung von Zellulose in Pflanzenmaterial beeinflussen und somit die Entflammbarkeit reduzieren. Ammoniumphosphate wirken als Dünger, helfen gleichzeitig aber auch, Feuer einzudämmen.
Die Löschmaßnahmen in Kalifornien stellen sich oft als äußerst riskant heraus: Die Piloten müssen in schwierigem Terrain enge Flugmanöver durchführen, um die Substanz effektiv abzuwerfen. Die Gefahr eines direkten Treffers eines abgeworfenen Löschmittels ist nicht zu unterschätzen – die Ladung kann potenziell tödlich sein.
Zusätzlich gibt es strenge Regelungen für den Einsatz von Löschmitteln in sensiblen ökologischen Gebieten, doch im Notfall, wenn Menschenleben bedroht sind, können Ausnahmen gemacht werden. Nicht zuletzt aufgrund von Druck durch Umweltschutzorganisationen hat die US-Forstbehörde entschieden, in diesem Jahr das weniger toxische Produkt Phos-Chek MVP-Fx anstelle von Phos-Chek LC95 zu verwenden, um mögliche Schäden an Wasserlebewesen zu minimieren.
Insgesamt bleibt die Thematik um den Einsatz von Brandbekämpfungsmitteln in Kalifornien höchst aktuell und wird weiterhin für Diskussionen sorgen. Wie weit gehen wir, um Leben zu retten, und welche Kosten sind wir bereit zu zahlen – für Mensch und Natur? Dies sind Fragen, die nicht nur in den USA, sondern weltweit von Bedeutung sind.