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Fällt McLaren der WM-Titel 2026 auf die Füße?

2024-12-29

Autor: Alina

(Motorsport-Total.com) - Red Bull könnte von einem schlechten Abschneiden in der zweiten Saisonhälfte 2024 profitieren, wenn es um den WM-Titel 2026 geht. Im Hinblick auf die Regeländerungen in der kommenden Saison hat Red Bull als eines von zwei Formel-1-Teams ein neues Handicap-System erhalten, das ihnen mehr Testzeit einräumt – das andere Team ist das Schwesterteam Racing Bulls.

Der Grund dafür ist, dass Red Bull in der Konstrukteursmeisterschaft um zwei Plätze gesunken ist, was als Grundlage für die Zuteilung dient. Zum letzten Update am 1. Juli lagen die Bullen noch auf dem ersten Platz, was ihnen die geringste Testzeit einbrachte.

Nach dem Abu-Dhabi-Rennen hat McLaren die Konstrukteursmeisterschaft gewonnen und geht somit stärker in die neue Saison. McLaren tauscht faktisch seine Werte mit Red Bull, da sie in die zweite Jahreshälfte nur als Dritte gestartet sind, während Ferrari die Plätze zwei hielt und unverändert bleibt.

Das bedeutet konkret, dass Red Bull 10 Prozent mehr Entwicklungszeit erhält, während McLaren mit 70 Prozent ab Hallo geht. Red Bull hat demnach 80 Prozent zur Verfügung, während Haas als siebtplatziertes Team die Referenz von 100 Prozent hat.

McLaren verfügt nun nur noch über 224 Windkanal-Versuche (zuvor 256) bei einer Belegzeit von 280 Stunden (zuvor 320) und einer Wind-On-Time von 56 Stunden (zuvor 64). Red Bull hat die genau gegenteiligen Werte.

Christian Horner, Teamchef von Red Bull, nimmt den Vorteil gerne in Kauf, auch wenn er betont: "Wir sind nicht gerade begeistert, Dritter in der WM zu werden. Aber die zusätzliche Windkanalzeit ist der einzige Vorteil, den wir in diesem entscheidenden Jahr haben, in dem dramatische Regeländerungen bevorstehen."

Jede Minute Entwicklungszeit und jeder Windkanal-Test könnte entscheidend für den Erfolg in der Saison 2026 sein. Vergleicht man die anderen Teams, gibt es für Mercedes (85 Prozent), Ferrari (75 Prozent) und Aston Martin (90 Prozent) keine Änderungen – diese Teams behalten ihre zugewiesene Entwicklungszeit von 2024.

Alpine hingegen hat sich im Hinterfeld zwar verbessert, doch diese Steigerung führt zu einer Reduzierung ihrer Entwicklungszeit. Nach einer soliden Leistung in den letzten Rennen belegt Alpine nun Platz sechs, was zu 10 Prozent weniger Entwicklungszeit führt. Im Vergleich dazu profitieren die Racing Bulls von einem Plätzetausch und erhalten zusätzliche 10 Prozent.

Williams (110 Prozent) und Sauber (115 Prozent) bleiben an der Spitze in Bezug auf die meisten Entwicklungszeit. Diese Zuteilungen werden erst am nächsten Stichtag, dem 30. Juni 2025, wieder angepasst, basierend auf dem aktuellen Stand in der WM.

Die Regeländerungen ab 2026 sind Teil eines größeren Plans der Formel 1, um die Wettbewerbsfähigkeit und das technische Niveau zu erhöhen. Experten erwarten, dass diese neuen Reglements sowohl für die Teams als auch für die Fahrer eine Herausforderung darstellen werden. Teams wie McLaren und Red Bull müssen strategisch klug arbeiten, um in der neuen Saison konkurrenzfähig zu bleiben.