Die Migros Ostschweiz hat offiziell angekündigt, ihre Filiale an der Zeughausstrasse in Frauenfeld im März 2025 zu schließen. Dies hat viele Anwohner tief getroffen und in der Gemeinschaft für große Bestürzung gesorgt.

Die Hauptgründe für die Schließung sind zurückgehende Kundenfrequenzen sowie das Fehlen einer Einigung über den neuen Mietvertrag, der Ende März ausläuft. Die Filiale hat seit ihrer Eröffnung im Jahr 1969 eine wichtige Rolle im Quartier gespielt.

Ein bemerkenswerter Aspekt dieser Schließung ist die Initiative eines 79-jährigen Anwohners, der eine Gedenkstätte in seinem Schaufenster eingerichtet hat. Diese besteht aus einem kleinen Holzkreuz mit dem Gründungsjahr 1969 und dem Schließungsjahr 2025, sowie zwei Einkaufstaschen und Grablichtern. "Ich bin einfach nur traurig", erklärt Ueli Müller, der sagt, dass er seit über 30 Jahren in dieser Migros einkauft.

In den sozialen Medien sorgt die geplante Schließung für hitzige Debatten: Viele Nutzer zeigen sich empört über die Entscheidung der Migros und machen ihrer Trauer über den Verlust Luft. Einige hinterlassen Kommentare wie: "Unglaublich, diese Arroganz der Migros" und "Die Migros-Kinder werden verraten." Dies zeigt die tiefe Verbundenheit der Anwohner zu ihrem lokalen Geschäft.

Trotz der Schließung gibt es jedoch noch zwei weitere Migros-Filialen in Frauenfeld, die in der Nähe gut mit öffentlichen Verkehrsmitteln erreicht werden können. Der Leiter der Verkaufsgruppe bei Migros Ostschweiz, Jörg Ehrensperger, äußerte in einer Medienmitteilung die Hoffnung, dass die Kunden weiterhin die anderen Filialen besuchen werden.

Der Verlust der kleinen Quartier-Migros hat jedoch Auswirkungen auf die Anwohner, die die vielfältige und persönliche Atmosphäre dieser Filiale geschätzt haben. Viele fragen sich, was anstelle der Schließung dieses traditionellen Ladens kommen wird, und ein Nutzer spekulierte bereits über einen möglichen Dönerladen.

Die Schließung eines so lang etablierten Geschäftes wirft eine grundlegende Frage auf: Wie wichtig sind lokale Geschäfte für die Gemeinschaft? Während einige Anwohner berichten, fast ausschließlich lokal einzukaufen, setzen andere verstärkt auf Online-Bestellungen oder größere Einkaufszentren. Ueli Müller forderte in diesem Kontext, das Bewusstsein für die Bedeutung von Lokalgeschäften zu schärfen und schloss mit den Worten: "Wir sollten unsere Nachbarschaft und ihre Geschäfte unterstützen, um sie langfristig zu erhalten."

Dieser Vorfall ist nicht nur ein Verlust für Frauenfeld, sondern wirft auch ein Licht auf das wachsende Problem des Ladensterbens und die Herausforderungen, vor denen viele traditionelle Geschäfte im digitalen Zeitalter stehen.