Nation

Fall Ameti: Weltwoche fällt auf Sputim-Satire über T-Shirt herein

2024-09-20

Die "Weltwoche" tappte in eine Satire von Sputim, die humorvoll mit der Empörung über den Fall der grün-liberalen Politikerin Sanija Ameti spielt. In der Pandemie brachte Sputim bereits satirische Inhalte hervor, die die Verbreitung von Fake News auf Plattformen wie Telegram entlarvten. Mit seiner neuesten Aktion will er auf Aktivisten aufmerksam machen, die Hass im Internet verbreiten und Verschwörungstheorien Glauben schenken.

Die Kontroversen um Ameti begannen, als sie Bilder von sich beim Schießen auf ein Marienbild, das Baby-Jesus darstellt, in sozialen Medien veröffentlichte. Daraufhin wurde sie massiv bedroht und stand unter Polizeischutz. Sputim, der mit schwarzem Humor gegen die "rechten Schwurbler und Rassisten" kämpft, erstellte daraufhin einen Fake-Online-Shop, der T-Shirts mit durchlöchertem Baby-Jesus verkaufte.

Seine Aktion startete am 11. September, als er einen Tweet veröffentlichte, der auf den T-Shirt-Verkauf hinwies. In diesem Tweet insinuierte er eine große Nachfrage, indem er User-Kommentare fingierte, die von einer angeblichen Begeisterung berichteten. Nur drei Tage später wurde die Geschichte von Claudio Zanetti, einem Politiker der SVP, weiterverbreitet und erreichte damit auch die "Weltwoche", die prompt in den Fluch der Fake News fiel.

Philipp Gut, ein Autor der "Weltwoche", ließ sich von der gefälschten Merchandise-Kampagne anstecken und übernahm die angeblichen Fakten in seinem Artikel. Ironischerweise stellte sich die Website als absolutes Fake-Projekt heraus, in dem man nichts bestellen konnte und die merkwürdige Formulierungen aufwies, die deutlich auf die Satire hinwiesen. Im FAQ-Bereich prahlte der Anbieter sogar mit einem fiktiven, geistig eingeschränkten Mitarbeiter, was die Absurdität der gesamten Kampagne unterstrich.

Sputim stellte klar, dass es mit dieser Aktion darauf abzielte, das mediale und öffentliche Interesse zu schärfen, um die Probleme mit den Fake-News-Verbreitern zu beleuchten. Er sieht in den aktuellen Medienstrukturen eine Gefahr für die Demokratie und fordert, dass Medienkompetenz in Schulen zum Kernthema werden muss. "Ansonsten haben wir in 20 Jahren eine Gesellschaft voller Konsumenten von "Weltwoche"-Inhalten. Und das wird unserer Demokratie nicht guttun", warnt Sputim.

Die "Weltwoche" selbst wollte nicht auf die Kontroversen eingehen und ergänzte den Artikel lediglich mit einem Absatz, der die Sachlage als ironischen Fake darstellt. Die Reaktionen im Internet zeigen, wie leicht sich Nachrichten soziokulturellen Disparitäten und Emotionen bedienen lassen, um virale Effekte zu erzeugen.