Ex-Sicherheitsberater John Bolton: "Trump verfolgt nur seine persönlichen Ziele"
2024-12-15
Autor: Luca
John Bolton, ehemaliger Sicherheitsberater von Donald Trump, war kein Unbekannter, als er im April 2018 ins Kabinett berufen wurde. Zuvor diente er als Botschafter der Vereinigten Staaten bei den Vereinten Nationen unter George W. Bush (2005–2006) und war ein prominenter Vertreter der neokonservativen Bewegung, die für die Errichtung US-freundlicher Regierungen und Präventivkriege plädierte.
Bolton, bekannt für seine provokanten Äußerungen, war ein vehementer Verfechter der Irak-Invasion und verteidigt diese Haltung auch heute noch. Er propagierte eine harte diplomatische Linie, insbesondere gegen Nordkorea und den Iran.
In einem Interview mit dem Westschweizer Fernsehen RTS äußerte Bolton schwere Vorwürfe gegen Trump und sagte: "Er kann nicht zwischen seinem persönlichen Interesse und dem nationalen Interesse unterscheiden. Und er verfolgt nur seine persönlichen Ziele." Er glaubt nicht, dass Trump eine Bedrohung für die Demokratie darstellt, aber er beschreibt seine politische Herangehensweise als chaotisch und inkohärent.
Bolton kritisierte Trump für seine Suche nach Ja-Sagern und deren Mangels an Diversität in den Meinungen innerhalb seines Kabinetts. "Er will Unterwerfung und hat kein echtes Interesse daran, verschiedene Perspektiven zu hören", so Bolton.
In Bezug auf die geopolitische Situation im Nahen Osten behauptet Bolton, dass der Sturz von Bashar al-Assad in Syrien exemplarisch für seine politische Philosophie sei. "Die israelische Armee hat Hamas besiegt und trifft die Hisbollah, was schließlich den Weg für einen Regimewechsel im Iran ebnen könnte", meinte er. Er betont die Notwendigkeit, die Herrschaft der Ayatollahs zu beenden, um Frieden und Sicherheit in der Region zu erreichen.
Bolton zeigt sich relativ gelassen bezüglich der Unsicherheit in Syrien und glauben, dass selbst ein möglicher Zusammenbruch des syrischen Staates am Ende als Vorteil für die geopolitischen Interessen der USA und Israels erscheinen könnte: "Es ist eindeutig ein Vorteil, einen der Pfeiler der Macht des Irans ausgeschaltet zu haben."
Abschließend bleibt Bolton skeptisch gegenüber der Zukunft der US-Politik im Nahen Osten, vor allem wenn Trump eine zweite Amtszeit anstrebt. "Welche Richtung wird die US-Außenpolitik nehmen, wenn Trump sich nicht ändert?" fragt er rhetorisch und lässt damit die besorgniserregenden Fragen zu den zukünftigen internationalen Beziehungen offen.