
ETH Zürich ignoriert US-Fragebogen – Was bedeutet das für zukünftige Forschungsmittel?
2025-04-04
Autor: Nina
Die ETH Zürich hat sich entschieden, einen Fragebogen aus den USA, der mit einem von US-Geldern unterstützten Forschungsprojekt in Verbindung steht, unbeantwortet zu lassen. Ob und welche Konsequenzen dies für die zukünftige US-Förderung haben könnte, ist weiterhin unklar.
In einer offiziellen Stellungnahme, die der Nachrichtenagentur Keystone-SDA vorliegt, bestätigte die Medienstelle der ETH Zürich einen entsprechenden Bericht von Radio SRF. Die Entscheidung, den Fragebogen nicht auszufüllen, wurde damit begründet, dass die geforderten Informationen in keinem relevanten Zusammenhang mit dem betreffenden Forschungsprojekt stünden. Außerdem entspricht eine solche Berichterstattung nicht der üblichen wissenschaftlichen Praxis, so die ETH.
Die Hochschule wollte nicht mitteilen, um welches spezifische Projekt es sich handelt oder welche genauen Auswirkungen die Nichtbeantwortung des Fragebogens haben könnte. Diese Informationspolitik sorgt für Spekulationen über die zukünftige Zusammenarbeit zwischen europäischen und US-amerikanischen Institutionen.
US-Administration untersucht politische Richtlinien
Die Regierung unter dem ehemaligen Präsidenten Donald Trump hat mit solchen Fragebögen an verschiedenen Universitäten der USA versucht zu klären, ob Projekte, die durch US-Gelder finanziert werden, den vorgegebenen politischen Richtlinien entsprechen. In den Fragebögen wird oft auf Themen wie Diversität, Gleichberechtigung und Inklusion Bezug genommen. Diese Vorgehensweise könnte eine breitere politische Agenda hinter den Forschungsmitteln offenbaren, was in akademischen Kreisen kontrovers diskutiert wird.
Untersuchungen zeigen, dass andere Schweizer Universitäten, wie die ETH Lausanne, bisher keine derartigen Fragebögen erhalten haben. Dennoch haben sich in letzter Zeit vermehrt Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler aus den USA bei der ETH Lausanne beworben. Einige von ihnen geben offen an, dass sie aufgrund der politischen Situation und der damit verbundenen Vorgaben von Präsident Trump überlegt haben, ihre Karriere in der Schweiz fortzusetzen.
Die Situation wirft Fragen auf: Werden sich andere europäische Institutionen dem Beispiel der ETH Zürich anschließen und ebenfalls die Zusammenarbeit mit US-Förderstellen hinterfragen? Wie wird sich die akademische Landschaft in Zukunft gestalten, wenn politische Vorgaben die Forschung betreffen?
Das Thema bleibt spannend und könnte weitreichende Konsequenzen für die internationale Wissenschaftsgemeinschaft haben.