Erste Anzeichen für Demenz zeigen sich bereits Jahre zuvor im Schlaf
2024-12-22
Autor: Alina
In Deutschland leiden immer mehr Menschen an Demenz, und eine neue kanadische Studie hat ergeben, dass Schlafstörungen bereits Jahre vor einer Diagnose auf diese Erkrankung hinweisen könnten. Die Deutsche Alzheimer Gesellschaft berichtet von rund 1,8 Millionen Betroffenen, darunter auch immer mehr jüngere Menschen.
Wissenschaftler warnen, dass die ersten Anzeichen für Demenz, die oft mit kurzem Gedächtnisverlust und Schwierigkeiten bei alltäglichen Aufgaben einhergehen, bereits Jahrzehnte vor der offiziellen Diagnose erkennbar sein können. Zu den typischen Symptomen zählen Verwirrung, Vergesslichkeit, Verlust des Geruchssinns, Aggressivität, Depressionen, Persönlichkeitsveränderungen sowie Sprachprobleme.
Laut der kanadischen Studie kann eine REM-Schlaf-Verhaltensstörung ein frühes Warnsignal sein. Personen, die während des REM-Schlafs lebhafte Träume erleben und in diesen um sich treten oder schlagen, haben ein bis zu 100 Prozent erhöhtes Risiko, an neurodegenerativen Erkrankungen wie Demenz oder Parkinson zu erkranken. Wissenschaftler betonen, dass nicht jeder Albtraum ein Anzeichen für eine Erkrankung ist, sondern das Auftreten der Bewegung während der REM-Phase entscheidend ist.
Zusätzlich hat eine Untersuchung der Boston University gezeigt, dass auch verkürzte REM-Schlafphasen das Risiko, an Demenz zu erkranken, steigern können. Dabei spielt nicht nur die Qualität des Schlafs eine Rolle, sondern auch die Gesamtdauer. Schlaf ist für den Körper von entscheidender Bedeutung, um schädliche Substanzen aus dem Gehirn abzutransportieren, darunter das für die Alzheimer-Krankheit verantwortliche Protein Amyloid-Beta.
Eine Studie im Wissenschaftsmagazin "Nature Communications" ergab, dass Erwachsene, die durchschnittlich sieben Stunden pro Nacht schlafen, die niedrigste Demenzrate im Alter aufweisen. Im Gegensatz dazu war die Demenzrate bei denen, die weniger als sieben Stunden schliefen, um 30 Prozent höher. Es bleibt jedoch zu klären, ob Schlafmangel die Krankheit auslöst, oder ob umgekehrt der Schlaf ein Symptom einer bestehenden Demenz sein kann.
Neben dem Schlafstil sollten Betroffene auch auf eine gesunde Ernährung achten, die reich an Obst und Gemüse ist, um das Risiko zu minimieren. Ein leichtes tägliches Sportprogramm und ein aktives Sozialleben können auch helfen, die Gehirngesundheit langfristig zu schützen.
Selbst wenn die Forschung über den Zusammenhang zwischen Schlaf und Demenz noch in den Kinderschuhen steckt, ist es wichtig, die eigenen Schlafgewohnheiten zu überprüfen. Ein erholsamer Schlaf könnte der Schlüssel zu einem gesunden Lebensstil und möglicherweise auch zur Prävention von Demenz sein.