
Enzo Enea: Der Meister der luxuriösen Gärten und seine Geheimnisse
2025-03-21
Autor: Lara
Die große Schweizer Gartenmesse Giardina hat letzte Woche Tausende nach Zürich gelockt und schon jetzt kündigt der Frühling seine Ankunft an. Die Gartenarbeit ruft! Wie nutzt ein Spitzenlandschaftsarchitekt wie Enzo Enea diese Zeit?
Der gebürtige Rapperswiler hat aus einem kleinen Familienbetrieb eine international gefragte Firma mit über 300 Mitarbeitern aufgebaut. Mit seinen Büros in Zürich, Miami, Mailand und New York ist er für viele der wohlhabendsten Klienten der Welt der erste Ansprechpartner, wenn es um Garten- und Landschaftsgestaltung geht. Unter seinen Projekten sind prestigeträchtige Aufträge für die Luxushotelkette Peninsula, den Garten des Bulgari-Hotels in Peking und den des Rockefeller-Centers in New York.
„Wie sieht Ihr eigener Garten aus?“ fragen wir Enea.
„Er ist eine Mischung aus naturbelassenen und gepflegten Zonen. Hecken bieten Sichtschutz und große Bäume spenden den ganzen Tag über Schatten“, erklärt Enea. „Wir brauchen keine Storen.“
Im Gespräch offenbart Enea, dass er sich nach wie vor aktiv an den Arbeiten beteiligt: „Natürlich mache ich noch selbst Hand an!“
Immer wieder wird er als „Picasso der Gärten“ oder „Gärtner der Reichen“ bezeichnet. Bevorzugt er eine dieser Bezeichnungen?
„Beides stammt nicht von mir und ich kann nicht beeinflussen, was über mich gesagt wird“, so Enea. „Ich will innovative Gärten schaffen, die das Design und den Genius Loci berücksichtigen. Es stimmt nicht, dass ich ausschließlich für Reiche arbeite. Mein Unternehmen gestaltet auch öffentliche Parks und arbeitet für Institutionen und Firmen, nicht nur für Privatkunden und Stars.“
Eine bekanntere Kunde ist das Topmodel Elle Macpherson, die Berichten zufolge ein Haus in Kalifornien nur wegen des von Enea gestalteten Gartens gekauft haben soll. Auch der Beatle George Harrison und der berühmte Künstler Jeff Koons haben Projekte mit ihm realisiert.
„Letztendlich ist ein Garten auch für die eigene Familie ein Investment, das im Wert steigt“
betont Enea. „Eine Neugestaltung kostet etwa zehn bis zwölf Prozent des Immobilienwertes, aber der Garten steigert den Wert um 16 bis 20 Prozent.“
Der Klimawandel hat auch Eneas Arbeit erheblich beeinflusst. Er sagt: „Wir sind in allen Klimazonen aktiv und müssen geschlossene Wasserkreisläufe gestalten. Zudem müssen wir auf neue Klimabedingungen und Arten von Schädlingen reagieren, was auch umweltschonende Methoden erfordert.“
Besonders betroffen ist die Auswahl der Pflanzen.
„Wir wählen Bäume, die besser mit Hitze und Trockenheit klar kommen, wie die amerikanische Gleditschie oder den persischen Eisenholzbaum. Diese Pflanzen werden vermehrt in unseren Gärten beliebt“, so der Landschaftsarchitekt.
Die Veränderungen in der Gartenarbeit sind auch spürbar. „Früher dominierten Buchs und Rosen, jetzt arbeiten wir viel ökologischer und naturnäher“, ergänzt Enea.
Immer wieder hebt er hervor, wie wichtig ihm die Verbindung zu Kunst ist.
Ein Beispiel dafür ist sein aufsehenerregendes Projekt in einem österreichischen Fußballstadion, bei dem er 300 Bäume pflanzte.
„Bäume sind emotionale Botschafter und Erinnerungen für die Menschen. Sie vermitteln gute Nachrichten“, sagt Enea stolz. Auch sein Baummuseum in Rapperswil, das er 2010 eröffnet hat, zeigt sein Engagement für die Natur und den Erhalt alter Sorten.
Zu guter Letzt gibt Enea noch einen Frühlingsrat für Gartenliebhaber:
„Die große Schnittarbeit sollte jetzt abgeschlossen sein. Entfernen Sie alle abgestorbenen Pflanzenteile und sorgen Sie dafür, dass Wasser, Luft und Nährstoffe eindringen können. Der Frühling kommt und es ist die schönste Zeit, um mit der Gartenarbeit zu beginnen!“
Enzo Enea bleibt eine inspirierende Figur und ein außergewöhnlicher Gestalter, dessen Arbeiten nicht nur die Gärten der Reichen zieren, sondern auch einen positiven Einfluss auf die Umwelt und das gesellschaftliche Bewusstsein haben.