Elon Musk verklagt nun OpenAI und Microsoft: Ein Machtkampf um die Zukunft der generativen KI
2024-11-16
Autor: Gabriel
In einem überraschenden Schritt hat Elon Musk seine Klage gegen OpenAI überarbeitet und klagt nun auch Microsoft an. Musk wirft beiden Unternehmen Vertragsbruch, Betrug und Verstöße gegen das Kartellrecht vor. Ihm zufolge versuchen sie aktiv, den Markt für generative KI zu monopolisieren und Konkurrenz auszuschalten.
Die aktualisierte Klageschrift, die am Donnerstag eingereicht wurde, zeigt einen scharfen Kurswechsel im Rechtsstreit, der ursprünglich im März dieses Jahres begann. Musk äußerte bereits damals Bedenken, dass OpenAI aufgrund eines übermäßigen Gewinnstrebens gegen die ursprünglichen Gründungsvereinbarungen verstößt und die Mission, eine allgemeine Superintelligenz zum Wohle der Menschheit zu entwickeln, nicht mehr verfolgt wird. Diese erste Klage wurde jedoch im Juni zurückgezogen.
Ein zentrales Anliegen der Klage ist die enge Kooperation zwischen OpenAI und Microsoft, welches seit 2019 mehr als 14 Milliarden US-Dollar in das KI-Startup investiert hat. Musk und sein Anwalt argumentieren, dass diese Partnerschaft einer „De-Facto-Fusion“ gleichkommt und wettbewerbswidrige Praktiken fördert. Sie werfen OpenAI und Microsoft vor, ihre Investoren dazu zu bewegen, Konkurrenten, wie Musks eigenes KI-Start-up xAI, nicht zu unterstützen.
OpenAI hat daraufhin in einer Stellungnahme gegenüber Reuters erklärt, dass die neue Klage haltlos sei und als eine weitere PR-Kampagne von Musk angesehen werden könne. Microsoft hat bislang keinen Kommentar zu den aktuellen Vorwürfen abgegeben.
Musk, der einst Teil des Gründungsteams von OpenAI war und das Unternehmen in seinen frühen Tagen finanziell unterstützte, verließ es 2018 unter kontroversen Umständen. Zu diesem Zeitpunkt war bereits klar, dass es unterschiedliche Vorstellungen über die Ausrichtung des Start-ups gab. Interne E-Mails zeigen, dass die Gründer sich einig waren, dass OpenAI mehr Kapital benötigte, um mit Giganten wie Google mithalten zu können.
Die Spannungen zwischen Musk und OpenAI sind nicht neu: Musks Vertrag wurde aufgelöst, nachdem er versuchte, die Kontrolle über das Unternehmen zu übernehmen und OpenAI in Tesla zu integrieren. Als seine Pläne scheiterten, trat er zurück.
Aktuell hat Musk mit seinem neuen KI-Start-up xAI, das den generativen Chatbot Grok entwickelt, große Ambitionen. In einer kürzlich durchgeführten Finanzierungsrunde hat xAI 6 Milliarden US-Dollar eingesammelt. Die Fragen sind nun, wie dieser hochkarätige Rechtsstreit den Technologiemarkt beeinflussen wird und welche Rolle Musk künftig im Bereich der KI spielen wird.