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Ellexx: Jungs bekommen mehr Geld und bessere Weihnachtsgeschenke – Ein Blick auf die Ungleichheit

2024-12-23

Autor: Sofia

Ein neues Jahr steht vor der Tür, und viele Eltern stellen sich erneut die Frage: Was machen wir in der Erziehung falsch? Eine oft übersehene Tatsache ist, dass Geld die größten Erziehungsprobleme zumindest teilweise entschärfen kann.

Von durchschnittlich 10 Franken fürs Geschirrspülen bis zu 20 Franken für das ruhige Verhalten – solche Taschengeldregelungen helfen Kindern, den Wert von Hausarbeit zu schätzen. Dies steht im Einklang mit dem Lernplan 21, der besagt: „Die Schülerinnen und Schüler können Grössen schätzen, messen, umwandeln, runden und mit ihnen rechnen.“

Ein zentraler Aspekt in der Diskussion ist die Uneinheitlichkeit in der Taschengeldvergabe zwischen Jungen und Mädchen. Die Ökonomin Patrizia Laeri von der Wirtschaftsplattform Ellexx verdeutlicht, dass die Lohnungleichheit bereits im Kindesalter beginnt. Laut einer umfassenden Studie in der Schweiz erhalten nur 28 Prozent der 5- bis 7-jährigen Mädchen Taschengeld, während es bei gleichaltrigen Jungen 43 Prozent sind. Dieser Missstand wird als „Gender Pocket Money Gap“ bezeichnet.

Es zeigt sich, dass die Ungleichheit nicht nur auf Taschengeld beschränkt ist; auch bei Geschenken hapert es. Die Roy Morgan-Studie aus Australien belegt, dass Jungs zu Weihnachten und an Geburtstagen oft wertvollere und teurere Geschenke erhalten als Mädchen. Wenn beispielsweise ein Junge eine PS5 geschenkt bekommt, könnte das Mädchen mit einer Barbie-Puppe dastehen – ein Szenario, das viele Eltern in die Bredouille bringt, um Tränen zu verhindern.

Laeri weist darauf hin, dass diese Ungleichheiten nicht zufällig oder einfach zu ignorieren sind. Die Unterschiede manifestieren sich besonders zwischen dem Alter von 5 und 7 Jahren, aber auch während der Pubertät bleibt diese Diskrepanz präsent. Die Studie hegt Zweifel daran, dass Mädchen in der Grundschule, wo es am entscheidendsten ist, gleich behandelt werden.

Zusätzlich gibt es regionale Unterschiede innerhalb der Schweiz, die nicht ignoriert werden sollten. Es ist auffällig, dass Eltern im Tessin tendenziell großzügiger sind, während Eltern aus der Deutschschweiz oft als knausrig gelten. Diese Unterschiede werfen ein Licht auf die Tatsache, dass die Taschengeldvergabe stark von regionalen Ansichten und Traditionen abhängt.

Insgesamt lässt sich sagen, dass es an den Eltern liegt, diese Ungerechtigkeiten zu erkennen und aktiv zu verändern. Es ist wichtig, gleichwertige Bedingungen für beide Geschlechter zu schaffen und Kindern ein gesundes Verständnis für Geld und Wert zu vermitteln, um ein gestärktes Bewusstsein für Gleichheit und Fairness zu fördern. Weihnachten steht vor der Tür – die Gelegenheit, den ersten Schritt in eine gerechtere Zukunft zu machen.