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Elektroautos auf dem Vormarsch: Wo die Schweiz hinterherhinkt und andere Länder durchstarten

2025-03-17

Autor: Louis

Im internationalen Vergleich hat sich die Schweiz beim Anteil verkaufter Elektroautos aus den Top 10 verabschiedet. Während Norwegen bereits eine beeindruckende Quote von über 90 Prozent an vollelektrischen Fahrzeugen erreicht hat, kämpft die Schweiz, um im Wettbewerb mitzuhalten.

Im Februar 2025 waren bemerkenswerte 94,7 Prozent aller neu zugelassenen Autos in Norwegen vollelektrisch. Diese beeindruckende Zahl zeigt, dass eine Rückkehr zu Benzin- und Dieselautos dort nahezu ausgeschlossen ist – eine Realität, die Hersteller ohne überzeugende Elektroangebote in eine schwierige Lage bringt.

In Dänemark hingegen zeigt sich ein rasantes Wachstum. Vor drei Jahren lag der Anteil der Elektrofahrzeuge bei nur 20 Prozent. Heute sind bereits 66 Prozent der neu eingelösten Autos elektrisch, mit einem Zwölfmonatsdurchschnitt von über 50 Prozent. Dieses Wachstum ist kein Zufall: Dänemark hat eine fortschrittliche Steuerpolitik eingeführt, die Elektroautos finanziell attraktiver macht und direkte Kaufanreize gewährt, während die Schweiz in dieser Hinsicht hinterherhinkt.

Ein aktueller Bericht der Universität Bern bestätigt, dass Kaufprämien effektiver und gerechter sind als Steuererleichterungen, da letztere häufig nur Besserverdiener begünstigen. Zudem sind regulatorische Hürden ein großes Hindernis: Mieter und Stockwerkeigentümer haben oft nicht die Möglichkeit, eigene Ladestationen zu installieren. Krispin Romang, Direktor von Swiss eMobility, kritisiert: „Wir haben europaweit die höchste Mieterquote und tun am wenigsten für Heimladestationen.“

Diese Herausforderungen stehen im krassen Gegensatz zu Norwegen, wo die meisten Haushalte Eigenheime besitzen und damit die Installation von Ladestationen kein Problem darstellt. Romang bemerkt: „Norweger wissen gar nicht, warum eine eigene Ladestation ein Problem sein könnte.“ In der Schweiz bleibt der Boom der Elektroautos also aus, nicht aufgrund mangelnder Nachfrage, sondern wegen politischer Untätigkeit.

Während die Schweiz also ins Hintertreffen gerät, wird der Elektroautomarkt in den USA erheblich langsamer entwickelt. Trotz dringend benötigter Anstrengungen und der Marketingstrategien von Donald Trump, die wenig zur Erhöhung des gerade einmal zehnprozentigen Anteils an neuen Elektroautos beitragen, wird die Situation durch das Stoppen von Förderprogrammen und Schließungen von Ladestationen für Bundesangestellte nicht verbessert.

In China hingegen boomt der Elektroautomarkt: Im Februar lag der Anteil an Elektrofahrzeugen bei 30,8 Prozent, und das Land verkauft mehr Elektroautos als Europa und die USA zusammen. Peking fördert die heimische Industrie massiv, da Elektroautos nicht nur Teil der Energiewende sind, sondern auch zur wirtschaftlichen Expansion dienen: „China will den europäischen Automarkt erobern“, erklärt ein Analyst. Bei dieser Entwicklung könnte drängend auch die Schweiz umdenken müssen, um nicht weiter den Anschluss zu verlieren.