Gesundheit

Eisenmangel in Afrika: Wissenschaftliche Erkenntnisse aus Tirol

2025-09-07

Autor: Laura

Ein Teufelskreis: Eisenmangel und Infektionen

Eisenmangel ist ein gravierendes Problem in Subsahara-Afrika, und eine aktuelle Studie aus Tirol beleuchtet die verheerenden Zusammenhänge. PhD-Student Mayr erklärt: "Es ist ein Teufelskreis: Eisenmangel schwächt die Kinder, doch zu viel Eisen kann Infektionen begünstigen." Diese Infektionen verstärken den Eisenmangel, da der Körper Eisen als Abwehr gegen Erreger zurückhält.

Mangelernährung als Hauptursache

In vielen Regionen Afrikas ernähren sich Kinder meist von Reis oder Brot, während eisenhaltige Nahrungsmittel rar sind. Dieser Umstand führt dazu, dass Eisenmangel weit verbreitet ist, was bedeutende Auswirkungen auf die Gesundheit und das Wachstum der Kinder hat.

Studie zeigt alarmierende Ergebnisse

Die Forschung umfasste Blutuntersuchungen und immunologische Parameter von Kindern im Alter von zwei bis 17 Jahren, die an akuten fieberhaften Erkrankungen litten. Viele waren anämisch, häufig aufgrund von Malaria. Auffällig war, dass sich die Immunantworten bei Malaria-positiven im Vergleich zu Malaria-negativen Kindern stark unterschieden.

Publikation und nächste Schritte

Die Ergebnisse dieser retrospektiven Studie wurden kürzlich im Fachjournal "Communications Medicine" veröffentlicht. Die Arbeiten wurden unter der Leitung des Infektiologen Günter Weiss durchgeführt und liefern wichtige Einblicke in die Zusammenhänge zwischen Anämie, Eisenmangel, Immunstatus und Infektionen bei Kindern in Gabun.

Folgestudie in Aussicht

Eine Folgestudie ist bereits in Planung. Mayr betont: "Unser Ziel ist es, den besten Zeitpunkt für eine sichere und effektive Eisenverabreichung zu finden." Ziel ist es, das Risiko von Infektionen zu minimieren, während gleichzeitig die positiven Effekte auf das Immunsystem, insbesondere für Impfungen, maximiert werden.

Bedeutung der Forschung über Afrika hinaus

Die Ergebnisse könnten nicht nur die Versorgung von Kindern in Afrika verbessern, sondern auch wertvolle Informationen für die Behandlung von Anämien chronischer Erkrankungen in Europa bieten, beispielsweise bei Krebspatienten.

Eisen im Körper: Eine komplexe Rolle

Eisen spielt eine entscheidende Rolle für zahlreiche Stoffwechselprozesse und die Effektivität des Immunsystems. Infektiologe Weiss hebt hervor, dass viele Mikroben Eisen als Wachstumsfaktor benötigen, was das Gleichgewicht zwischen Mangel, Supplementierung und Infektionsrisiko zu einer kritischen Herausforderung macht.