Einkommenslage in Österreich: Verbesserungen und Herausforderungen
2024-12-18
Autor: Lukas
Eine aktuelle Erhebung zeigt, dass die Zahl der Einkommensverlierer in Österreich im Vergleich zum Vorjahr gesunken ist. Gleichzeitig ist der Anteil der Befragten, die seit dem letzten Quartal eine Verbesserung ihrer Einkommenssituation beobachtet haben, allerdings leicht rückläufig. Im dritten Quartal gaben 11 Prozent der Befragten an, Schwierigkeiten zu haben, mit ihrem laufenden Einkommen auszukommen.
Eine alarmierende Zahl: 30 Prozent der 18- bis 74-Jährigen fühlen sich deutlich schlechter in der Lage, mit ihrem Haushaltseinkommen zurechtzukommen als noch vor einem Jahr. Die Hauptursachen hierfür sind stark gestiegene Lebensmittelpreise sowie die erhöhten Wohn- und Energiekosten.
Das finanzielle Risiko von Familien mit kleinen Kindern
Besonders ausschlaggebend sind die Herausforderungen, mit denen Haushalte mit kleinen Kindern konfrontiert sind. Die Studie zeigt, dass 62 Prozent der Befragten aus Mehrkindhaushalten während der aktuellen finanziellen Herausforderungen angaben, mit ihrem Einkommen nur schwer zurechtzukommen. Im Vergleich dazu sind es nur 25 Prozent bei Paarhaushalten ohne Kinder.
Einelternhaushalte sind noch stärker betroffen. Hier geben 70 Prozent der Alleinerziehenden an, dass sie Schwierigkeiten haben, ihre Ausgaben zu decken. Für ein Drittel dieser Gruppe stellen die Wohnkosten eine große Belastung dar, und mehr als die Hälfte (53 Prozent) kann sich keinen einwöchigen Urlaub im Jahr leisten.
Sozialminister Johannes Rauch hebt die Bedeutung der Sozialleistungen hervor
Sozialminister Johannes Rauch, der die Erhebung in Auftrag gegeben hat, betont, dass die kürzliche Erhöhung von Pensionen und Sozialleistungen um 4,6 Prozent spürbare Entlastungen für die Menschen bringt. Er äußerte die Hoffnung, dass die Einführung einer Kindergrundsicherung bei den Koalitionsverhandlungen ganz oben auf die Prioritätenliste gesetzt wird.
Inflation im November stabil bei 1,9 Prozent
Die Inflation in Österreich liegt im November bei moderaten 1,9 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Dies ist ein Anzeichen dafür, dass die Verbraucherpreise stabil geblieben sind. Die Teuerung lag den dritten Monat in Folge unter dem Zielwert der Europäischen Zentralbank (EZB). Besonders günstig waren die Preise für Haushaltsenergie, während die Kosten für Gastronomie und Hotels mit einem Anstieg von über 6 Prozent die größten Treiber der Inflation darstellen.
Im gesamten Euro-Raum stieg die Jahresinflationsrate ebenfalls auf 2,2 Prozent, was bedeutet, dass Österreich im Vergleich zu einigen anderen EU-Staaten mit höheren Inflationsraten (z.B. Rumänien mit 5,4 Prozent) relativ gut dasteht. In Deutschland liegt die Inflationsrate bei 2,4 Prozent, während Frankreich mit 1,7 Prozent eine geringere Teuerung aufweist.
Fazit
Während die Einkommenslage sich in manchen Aspekten verbessert hat, bleibt die finanzielle Belastung durch steigende Lebenshaltungskosten, insbesondere für Familien mit Kindern, eine große Herausforderung für die Zukunft.