„Ein völlig unerwartetes Geheimnis“ – So erhielt der Zwergplanet Pluto seinen Mond Charon
2025-01-15
Autor: Luca
Die Entstehung des Zwergplaneten Pluto und seines großen Mondes Charon hat Wissenschaftler lange beschäftigt. Eine neue, aufregende Theorie entsteht, die darauf hinweist, dass die beiden Himmelskörper durch eine außergewöhnliche Kollision zusammenkamen.
In einem bahnbrechenden Forschungsergebnis von der Universität von Arizona um die Astronomin Adeene Denton wird erklärt, dass Pluto und Charon, ganz anders als ursprünglich angenommen, nicht wie die Erde und ihr Mond entstanden sind. Während die vorherrschende Theorie für die Erde auf einer gewaltigen Kollision basiert, bei der Material herausgeschleudert wurde, assoziieren Forscher diese Erklärung nicht mit dem einzigartigen Duo aus dem äußeren Sonnensystem.
Das Besondere an Pluto und Charon ist, dass sie kleiner, kälter und hauptsächlich aus Gestein und Eis bestehen – Materialien, die in früheren Studien vernachlässigt wurden. Denton und ihr Team haben nun Simulationen durchgeführt, um die tatsächliche Stärke dieser Materialien zu berücksichtigen, was sie zu einer erstaunlichen Entdeckung führte: „Als wir die Stärken berücksichtigten, entdeckten wir ein völlig unerwartetes Ergebnis“, erklärte Denton. Die Simulationen ergaben, dass Pluto und Charon nach einer Kollision anders reagieren als große Himmelskörper, da sie stabiler bleiben als flüssigkeitsähnliche Körper.
Die Ergebnisse der Studie, die im renommierten Fachjournal Nature Geoscience veröffentlicht wurde, zeigen, dass Pluto und Charon nach der Kollision für zehn bis 15 Stunden aneinander hafteten und wie ein Schneemann-ähnliches Gebilde rotierten, bevor sie sich trennten und Charon seine gegenwärtige Position einnahm. Diese Entdeckung führt zu dem neuen Konzept eines „Küssen und Einfangens“ während der Kollision, wo die Körper kurzzeitig aneinanderhaften, bevor sie sich durch Gravitation erneut voneinander distanzieren.
Eine weitere interessante Erkenntnis ist, dass sowohl Pluto als auch Charon während dieser Kollision weitgehend intakt blieben. Laut Mitautor Erik Asphaug erlaubt das Modell zur Erfassung von Charon, ihn in die korrekte Umlaufbahn zu bringen, als würde man zwei Probleme gleichzeitig lösen.
Im nächsten Schritt plant das Team um Denton, die Auswirkungen dieser potenziellen Kollision auf die geologische Entwicklung Plutos zu untersuchen. „Die Hitze des Einschlags und die danach übergreifenden Gezeitenkräfte könnten entscheidend für die Formation der geologischen Merkmale sein, die wir heute auf der Oberfläche von Pluto beobachten“, ist Denton überzeugt.
Diese aufregenden Erkenntnisse erweitern unser Verständnis des Sonnen- und Planetensystems und werfen gleichzeitig ein neues Licht auf die Dynamik von Kollisionen im Weltraum.