Unterhaltung

Ein legendärer Abschied: Röbi Koller verlässt nach 40 Jahren das SRF

2025-04-05

Autor: Noah

Nach vier Jahrzehnten an der Spitze der Schweizer Fernsehlandschaft nimmt der beliebte Moderator Röbi Koller Abschied vom SRF. Seine Karriere begann 1981 beim Radio 24, wo er durch seine unverwechselbare Stimme und sein charmantes Auftreten schnell die Herzen vieler Zuhörer eroberte. Roger Schawinski, einer der bekanntesten Radiomoderatoren der Schweiz, wird sich immer daran erinnern, wie er Röbi Koller als talentierten jungen Mann entdeckte. "Ich hörte mir die Kassetten an und wusste sofort: Dieser Mann muss ins Studio!"

Koller prägte nicht nur die Radiowelt, sondern beeinflusste auch viele andere Moderatoren wie Katja Stauber, die ihm auf Radio 24 begegnete. "Er lehrte mich, dass man am Mikrofon lächeln muss - das hört man einfach!" sagt sie.

Dieser Einfluss reichte über das Radio hinaus. Nik Hartmann beschreibt, wie Koller als herzlicher und stets präsenter Moderator zu einem Vorbild für ihn wurde und seinen Traum, selbst Radiomoderator zu werden, weckte. Koller stammt aus einem ländlicheren Gebiet, was seinem Charakter und seiner Art, mit Menschen umzugehen, einen besonderen Charme verlieh.

Bereits zu seinen Radiozeiten war Röbi Koller nicht nur Moderator, sondern begeisterte auch als Sänger und wurde von Roger Schawinski humorvoll als der "Mick Jagger unserer Band" bezeichnet. Doch seine Entscheidung, nicht Rockstar, sondern Moderator zu werden, erwies sich als goldrichtig. Mona Vetsch betont, dass es gut war, dass Koller diese Wahl traf und das Publikum mit seinen Worten berührte.

1988 wagte Koller den Schritt ins Fernsehen und führte die Sendungen "Karussell" und "Eins zu Eins" ein. In diesen Formaten lebte er Abenteuer, während seiner legendären Liveübertragungen, wie dem Steinzeit-Experiment von 1989 und der Besteigung des Matterhorns 1991, überraschte er das Publikum mit Mut und Talent. „Guete Morge mitenand“ – dieser berühmte Gruß aus der Hörnlihütte bleibt unvergessen.

Die spektakuläre 33-Stunden-Sendung "Eiger-Live" von 1999 wird von Koller als ein Härtetest für Moderatoren in Erinnerung bleiben. Mona Vetsch schildert, dass jeder wusste, dass etwas schiefgehen könnte, aber Koller meisterte die Herausforderung mit Bravour.

In der Diskussionssendung "Quer" blieb er sich treu – ernst in der Ansprache und empathisch im Umgang mit seinen Gästen. Nik Hartmann schätzt besonders, wie Koller den Gästen Raum gab, ihre Geschichten zu erzählen, indem er sich stets auf das Wesentliche konzentrierte.

2009 übernahm Koller die Moderation der Sendung "Club", und zahlreiche Zuschauer erlebten ihn als den "Felsen in der Brandung" des Schweizer Fernsehens.

Die Sendung "Happy Day" katapultierte Röbi Koller schließlich endgültig zum Publikumsliebling. „Das war ein perfektes Duo,“ sagt Gabriela Amgarten, die damalige Unterhaltungschefin. In dieser emotionalen Sendung konnte Koller den Menschen zuhören und ihre Geschichten mit Würde entgegennahmen.

Röbi Koller stellte nie sich selbst in den Vordergrund, sondern half anderen, in ihrer besten Form zu strahlen. Sein Abschied ist nicht nur ein Verlust für das SRF, sondern für das gesamte Schweizer Fernsehen, und es bleibt zu hoffen, dass der Zuschauer weiterhin in anderer Form von seiner außergewöhnlichen Präsenz berührt wird.