Nation

Ehemaliger Schweizer Botschafter enthüllt: "So erlebte ich Trump wirklich!"

2024-11-09

Autor: Leonardo

In einem aufschlussreichen Interview spricht Martin Dahinden, der ehemalige Schweizer Botschafter in den USA, offen über seine Erlebnisse mit Donald Trump und dessen Rückkehr ins Präsidentenamt.

Dahinden beschreibt Trump als einen unberechenbaren Charakter, der aber in persönlichen Gesprächen überraschend sachlich und konzentriert auftritt. „Vieles ist Politshow, aber in den direkten Gesprächen beim Weißen Haus oder beim WEF war er sehr fokussiert und professionell“, erklärt Dahinden.

Ein zentraler Punkt in Trumps Kommunikation ist seine Fokussierung auf einfache und drängende Themen wie Migration und Wirtschaft. „Das sind Fragen, die viele Amerikaner beschäftigen“, erläutert der Diplomatenveteran. Tatsächlich hat Trump mit seiner Strategie, massive Wählergruppen anzusprechen, den Puls der Nation getroffen und bewiesen, dass „America First“ für viele Amerikaner mehr als nur ein Slogan ist – es ist eine Lebenseinstellung.

Mit Blick auf die demokratischen Institutionen der USA zeigt sich Dahinden optimistisch. Trotz der Befürchtungen über mögliche negative Auswirkungen von Trumps Präsidentschaft glaubt er fest daran, dass die amerikanischen Institutionen stabil und widerstandsfähig sind. „Die demokratischen Strukturen sind stark genug, um auch harte Herausforderungen zu überstehen“, betont er.

Ein Thema, das Dahinden besonders herausstellt, ist die unberechenbare Natur von Trumps Verhandlungstaktiken, die er in seinem Buch „The Art of the Deal“ beschreibt. Diese Herangehensweise unterscheidet sich stark von der strategischen Planung der Obama-Administration. Insbesondere die Tweets des ehemaligen Präsidenten stellen für Diplomaten wie Dahinden eine große Herausforderung dar. „Der Aufwand als Botschafter wurde dadurch erheblich größer. Man musste ständig analysieren, was der Präsident mit seinen impulsiven Äußerungen wirklich meinte“, erinnert er sich.

Für die Schweiz ist es entscheidend, ihre Rolle als bedeutender Investor in den USA zu betonen. Dahinden hebt hervor, dass die Schweiz mehr Arbeitsplätze in den USA schafft als viele andere europäische Staaten, was den meisten Amerikanern nicht bewusst ist. „In der Wahrnehmung werden wir oft übersehen, aber wir spielen eine wichtige Rolle im amerikanischen Arbeitsmarkt“, schließt Dahinden optimistisch ab.

Mit all diesen Einblicken wird klar, dass die Beziehung zwischen der Schweiz und den USA unter Trump beeindruckend komplex und von strategischen Überlegungen geprägt ist.