Ehemalige Mitarbeiter sollen zurückkehren: Investorenkonsortium übernimmt Flugzeugbauer Lilium
2024-12-24
Autor: Gabriel
Der insolvente Pionier im Bereich Elektroflugzeuge, Lilium, hat endlich einen Investor gefunden und plant, sein Geschäft im Januar wieder aufzunehmen. Das Investorenkonsortium Mobile Uplift Corporation hat einen Kaufvertrag für das Betriebsvermögen der Lilium-Tochtergesellschaften unterzeichnet, was große Hoffnungen für die rund 1.000 Mitarbeiter weckt, die erst kürzlich entlassen wurden.
Klaus Roewe, CEO von Lilium, äußerte sich begeistert über die neue Investitionsvereinbarung: "Wir freuen uns sehr, dass wir mit einem erfahrenen Investorenkonsortium zusammenarbeiten können. Der Abschluss der Transaktion wird uns ermöglichen, unsere Tätigkeit wieder aufzunehmen und die Zukunft des Unternehmens zu sichern."
Das Unternehmen hat in den letzten zehn Jahren an einem elektrisch betriebenen Kleinflugzeug gearbeitet, das senkrecht starten und landen kann. Während der erste bemannte Flug für Anfang 2025 geplant war, und die ersten Auslieferungen für 2026 anstehen, meldete Lilium Ende Oktober Insolvenz an – weil das Geld zur Neige ging.
Der Abschluss des Verkaufs wird für Anfang Januar erwartet.
Durch eine erfolgreiche Investorensuche in letzter Minute konnte Lilium mit der Mobile Uplift Corporation, die von Investoren aus Europa und Nordamerika gegründet wurde, einen entscheidenden Schritt zur Rettung des Unternehmens unternehmen. Der Gläubigerausschuss habe dem Deal bereits grünes Licht gegeben, während noch einige übliche Bedingungen erfüllt werden müssen.
Details zum Kaufpreis und zu den Investoren wurden zunächst nicht veröffentlicht. Lilium hat zum Glück nur geringe Schulden, benötigt jedoch mehrere hundert Millionen Euro, um die erste bemannte Flugmission und die damit verbundene Zertifizierung zu finanzieren. Die Hoffnung besteht, dass die Tochtergesellschaften durch die Vereinbarung mit Mobile Uplift "ausreichende Finanzmittel für die Wiederaufnahme ihrer Geschäftstätigkeit" erhalten.
Lilium hat derzeit mehr als 700 Bestellungen aus Ländern wie den USA, Großbritannien, Frankreich und Saudi-Arabien, was das Potenzial für zukünftige Einnahmen zeigt. Bis zur Insolvenz hatten Investoren bereits ca. 1,5 Milliarden Euro in das Unternehmen investiert. Doch die bevorstehenden Zulassungsverfahren und der Aufbau einer Produktionslinie erfordern weiterhin hohe Investitionen. Allein im ersten Halbjahr 2024 plante Lilium, fast 200 Millionen Euro auszugeben.
Besonders erwähnenswert ist, dass ein Antrag auf eine Kreditbürgschaft in Höhe von 50 Millionen Euro seitens der Ampelkoalition in Berlin abgelehnt wurde, was Lilium dazu zwingt, auf private Investitionen zu setzen. Die nächsten Schritte sind entscheidend für die Zukunft des Unternehmens, das mit innovativen Technologien an der Spitze des Elektroflugzeugmarktes steht.