Doris Leuthard zur umstrittenen Atomenergie-Rückkehr: Ein Blick auf die Zukunft der Schweizer Energiepolitik
2024-09-16
Autor: Nina
Hintergrund
Im Jahr 2017 haben die Schweizer Bürger mit überwältigender Mehrheit der Energiestrategie 2050 zugestimmt, die den geplanten Ausstieg aus der Atomenergie vorsieht. Diese Entscheidung hat seitdem für viel Diskussion gesorgt, insbesondere angesichts der aktuellen Überlegungen des Bundesrats, den Bau neuer Atomkraftwerke zu ermöglichen.
Doris Leuthard, die als damalige Ministerin für Umwelt und Energie entscheidend zu diesem Ausstieg beigetragen hat, äußert sich nun zu den neuesten Entwicklungen. Sie macht klar, dass sie an erneuerbaren Energien festhält und sieht in der Rückkehr zur Atomkraft viele Unsicherheiten.
Die Bewerbung um eine grünere Energiestrategie war für Leuthard ein großer Erfolg: Die Akzeptanz ihrer Programme hat jedoch nicht nur Zustimmung gefunden. Die bürgerliche Partei SVP kritisiert weiterhin die Energiestrategie 2050 und erklärt, sie sei gescheitert. Daher ist die Debatte um neue Atomkraftwerke, trotz des klaren Volksentscheids, erneut entbrannt.
Leuthard erklärte in einem Interview, dass es sinnvolle Alternativen zur Atomkraft gibt, die weniger riskant sind. "Der Klimawandel stellt eine große Herausforderung dar, und erneuerbare Energien haben aktuell einen attraktiven Preis", so Leuthard. Sie plädiert für mittelfristige Lösungen anstelle von langfristigen Projekten, die erst um das Jahr 2050 wirksam werden könnten.
Finanzierungsfragen und Risiken der Atomkraft
Auffallend ist, dass Leuthard nicht alarmiert über die Überlegungen des Bundesrats ist, jedoch zeigt sie sich skeptisch über die Finanzierungsmöglichkeiten neuer Atomkraftwerke. So befürchten einige Energieversorgungsunternehmen, dass neue Projekte nicht rentabel sind. Beispielsweise betont die BKW, dass der Bau moderner Atomkraftwerke nur mit direkten staatlichen Zuschüssen oder erheblichen Subventionen wirtschaftlich machbar wäre. Die Axpo ergänzt, dass die bestehenden finanziellen und politischen Risiken zu hoch sind, um neue Kernkraftwerke realistisch in Betracht zu ziehen.
"Ich bin mir ziemlich sicher, dass die Schweiz vernünftig entscheiden wird", verkündet Leuthard. Sie betont die Verantwortung, die letztlich beim Volk liegt, und zeigt sich optimistisch, dass die Bürger fundierte Urteile fällen werden. Nach ihrem Rückzug aus der Politik verfolgt sie die Entwicklungen mit einem gewissen Abstand und findet es normal, dass sich ehemalige Politiker über heutige Entscheidungen Gedanken machen.
Zusammenfassend
Bleibt die Frage, ob das bestehende Verbot für den Neubau von Atomkraftwerken geändert wird. Die Meinungen darüber sind gespalten, wobei die Bürgerliche Richtung für eine Aufhebung plädiert, während die SP, die Grünen und Grünliberalen vehement dagegen sind. Die nächsten Schritte in der Schweizer Energiepolitik werden entscheidend sein, nicht nur für die Energieversorgung des Landes, sondern auch für die langfristige ökologischen Strategie.