Ein Berner Arzt wurde aufgrund schwerwiegender Verstöße gegen das Sportförderungsgesetz verurteilt. In einer beispiellosen Entscheidung des Schweizer Sportgerichts erhielt er eine Rekordstrafe von 43'000 Franken und darf 14 Jahre lang an keinem Sportereignis teilnehmen oder Athleten betreuen.

Zwischen 2015 und 2018 verkaufte der Arzt leistungssteigernde Mittel wie Epo und Testosteron an Freizeitsportler und versuchte sogar, diese Substanzen an Leistungssportler zu vermarkten. Die Beweise gegen ihn sind erdrückend: Ein deutscher Journalist filmte heimlich in seiner Praxis und dokumentierte Gespräche, in denen der Arzt Dopingmittel anpries. Dies führte zu einer Hausdurchsuchung und schließlich zu seiner Verurteilung.

Der Fall, der zu dieser drastischen Strafe führte, wird als Rekordfall in der Schweiz angesehen. Der Arzt profitierte dabei von seiner illegalen Tätigkeit und soll mehrere tausend Franken eingenommen haben.

Er selbst war als Triathlet aktiv und nahm am Ironman in Hawaii teil – und das ebenfalls unter Doping. Dieser Vorfall brachte das Thema Doping und dessen Bekämpfung erneut ins Rampenlicht und stellt die Frage, wie gerecht die Strafe tatsächlich ist.

Der Präsident der Swiss Olympic, Ernst König, begrüßte das Urteil und erklärte, dass es eine wichtige Botschaft gegen Doping sei. "Wir sind sehr zufrieden mit diesem Urteil, denn es setzt ein Zeichen, dass Doping im Sport nicht toleriert wird."

In der Sportgemeinschaft gibt es geteilte Meinungen über die 14-jährige Sperre: Während einige die Strafe für gerechtfertigt halten, glauben andere, dass sie zu hart ist und eine zweite Chance verdient wäre.

Besonders kritisch ist der Aspekt, dass der Name des Arztes nicht veröffentlicht wurde, was es Athleten erschwert, ihn zu erkennen, falls sie von ihm betreut wurden. Dies könnte dazu führen, dass weitere potenzielle Dopingfälle nicht ans Licht kommen.

Der Fall eines Doping-Arztes wirft weiterhin die Frage auf, wie effektiv die bisherigen Maßnahmen gegen Doping im Sport sind. Experten fordern stringentere Kontrollen und härtere Strafen für alle Beteiligten. Die Diskussion um Doping bleibt somit weiterhin brandaktuell und wird den Sport in Zukunft begleiten.