
Donald Trumps neues Ziel: Fed-Chef Jerome Powell im Fadenkreuz
2025-03-23
Autor: Emma
Analyse
Trumps neuestes Ziel ist Jerome Powell, der Präsident der US-Notenbank, auch bekannt als Fed. Während Donald Trump auf seiner Plattform Truth Social seine Forderungen äußert, ignoriert Powell die Wünsche des früheren Präsidenten und bleibt bei seiner Linie.
Trump kritisierte: "Die Fed wäre VIEL besser dran, wenn sie den LEITZINS SENKEN würde, denn die US-Zölle sind im Begriff, die Wirtschaft zu beeinflussen. Macht das Richtige." Trotz solcher Äußerungen beabsichtigt Powell, seine Zinspolitik nicht zu ändern. Bei seiner letzten Pressekonferenz deutete er an, dass aufgrund der unsicheren wirtschaftlichen Bedingungen durch Trumps Politik Zinssenkungen möglicherweise nicht in diesem Jahr stattfinden werden. Tatsächlich äußerte Jay Bryson, Chefökonom bei Wells Fargo, im „Wall Street Journal“: "Wir verspüren einen Hauch von Stagflation."
Stagflation bezeichnet die Situation, in der gleichzeitig Inflation und wirtschaftliche Stagnation vorherrschen. Erinnert sei an die 1970er Jahre, als der geschätzte Fed-Präsident Paul Volcker mit extrem hohen Zinsen reagieren musste, um die Inflation unter Kontrolle zu bekommen.
Ähnlich herausfordernde Bedingungen sieht Powell derzeit, vor allem wegen der Entscheidungen, die Trump bezüglich Zöllen und dem Arbeitsmarkt getroffen hat. Trump hat hohe Strafzölle eingeführt und viele Staatsangestellte entlassen, was Ängste vor einer Stagflation weckt. Die Fed hat bereits ihre Wachstumsprognose für das laufende Jahr gesenkt, von 2,1% auf 1,7%, während die erwartete Arbeitslosenquote auf 4,4% angehoben wurde. "Wir haben noch keine Preisstabilität erreicht", mahnt Powell.
Ein weiterer Aspekt, den Powell genau beobachtet, ist Trumps angekündigter „Liberation Day“ am 2. April, an dem neue Zölle in Kraft treten sollen. Diese sogenannten "reziproken Zölle" bedeuten, dass jeder Zoll individuell mit jedem Land verhandelt werden muss, was den Handelsprozess erheblich kompliziert und die Gefahr von Korruption birgt.
Außerdem spielt Trump ein riskantes Spiel mit Investoren und dem Aktienmarkt. Der Boom bei Technologieaktien hat viele Menschen in die Börsen gelockt, sodass Privatpersonen und gemeinnützige Organisationen Ende des letzten Jahres Aktien im Wert von etwa 38 Billionen Dollar hielten. Doch die Angst vor einem Börsencrash wächst, insbesondere bei der jüngeren Generation, die beginnt, auf Kredit Aktien zu kaufen.
In den letzten Wochen mussten die Aktienmärkte bereits ein Minus von etwa acht Prozent im Vergleich zu ihren Höchstständen hinnehmen. Diese Verluste führen zu einer sinkenden Konsumentenstimmung und könnten eine Abwärtsspirale auslösen. Ausländische Investoren sind doppelt betroffen, da sie nicht nur Kursverluste erleiden, sondern auch unter einer Dollarabwertung leiden.
Es ist wichtig zu beachten, dass die Märkte in der Vergangenheit nicht unbedingt besser unter republikanischen Präsidenten abschnitten, was den Optimismus über Trumps Einfluss auf den Markt hinterfragt. Wirtschaftsanalysen zeigen, dass unter Bill Clinton eine Zuwachsrate von 151 Prozent erreicht wurde, während Barack Obama mit 127 Prozent ebenfalls über dem Durchschnitt liegt. Das könnte den besorgten Anlegern einen weiteren Anreiz geben, ihre Strategien zu überdenken.