Donald Trump hat in einer überraschenden Wendung seine Unterstützung für Ross Ulbricht, den Gründer der berüchtigten Online-Drogenplattform Silk Road, bekannt gegeben. Silk Road war nicht nur ein Marktplatz für Drogen und gefälschte Ausweisdokumente, sondern wurde auch in Verbindung mit schwerwiegenden kriminellen Aktivitäten wie Geldwäsche und sogar Mordaufträgen gebracht. Ulbricht wurde 2013 festgenommen, nachdem das FBI monatelang undercover ermittelte.

Mit dieser Begnadigung könnte Trump ein wichtiges Wahlkampfversprechen eingelöst haben. Viele in der Kryptobranche sehen Ulbricht als eine Art Märtyrer, weil Silk Road als Vorreiter für den Einsatz von Bitcoin im Online-Handel gilt. Unterstützer von Ulbricht mobilisieren sich unter dem Slogan „Free Ross“, um auf seine Situation aufmerksam zu machen und seine Freilassung zu fordern.

Ungeachtet Trumps anfänglicher Skepsis gegenüber Kryptowährungen hat er während seines jüngsten Wahlkampfs eine bemerkenswerte Kehrtwende vollzogen und verspricht, die regulatorischen Hürden für Kryptowährungen zu senken. In seiner Administration hat er auch Tech-Milliardär Elon Musk als Berater engagiert, der als einer der größten Befürworter von Bitcoin gilt.

Die Reaktionen auf Trumps Entscheidung sind gemischt. Während einige crypto-affinen Investoren optimistisch auf sein vorübergehendes Präsidentenamt zurückblicken und von einer boomenden Bitcoin-Zukunft träumen, sind Kritiker besorgt über die Legitimierung von illegalen Geschäften und die Gefahren, die damit verbunden sind. Der Bitcoin-Kurs hat seit Trumps Präsidentschaftsantritt stark zugenommen, was viele Investoren als Zeichen für eine Krypto-freundliche Politik interpretieren.

Ein US-Präsident hat die Macht, die Strafen von Verurteilten, die nach Bundesrecht verurteilt wurden, zu reduzieren oder sie vollständig zu begnadigen. Trump hatte beispielsweise bereits zu Beginn seiner Amtszeit etwa 1500 seiner Anhänger begnadigt, die für ihre Rolle im Sturm auf das US-Kapitol am 6. Januar 2021 verurteilt worden waren.

Im Zusammenhang mit der Begnadigung von Ulbricht äußerte Trump scharfe Kritik an der Staatsanwaltschaft, bezeichnete sie als „Pack“ und „Fanatiker“. In einer weiteren Kontroverse verband er Ulbrichts Fall mit seinen eigenen rechtlichen Problemen, die er stets als Teil einer politisch motivierten „Hexenjagd“ gegen ihn betrachtet hat. Diese Entwicklungen werfen Fragen auf über die politischen Motive hinter Trumps Entscheidungen und deren Auswirkungen auf den Umgang mit Kryptowährungen und illegalen Online-Plattformen.