Die Wahrheit über Vitamin C und seine Wirkung bei Erkältungen – Was du wissen musst!
2024-12-23
Autor: Louis
Vitamin C ist in der ganzen Welt für seine gesundheitsfördernden Eigenschaften bekannt. Ein weit verbreiteter Glaube ist, dass es vor Erkältungen schützen kann. Aber wie sieht die aktuelle Forschung hierzu wirklich aus?
Historische Hintergründe: Der Mythos von Vitamin C und Erkältungen
Der Glaube an die Wunderwirkung von Vitamin C hat seinen Ursprung in den 1930er Jahren, als die Schweizer Pharmafirma Roche eine umfangreiche Werbekampagne startete. Studien aus dieser Zeit, gefunden auf Plattformen wie wissenwaswirkt.org, zeigten, dass Vitamin C die Immunabwehr von Versuchstieren beeinflussen könnte. Nobelpreisträger Linus Pauling, der in den 70ern seine eigenen Forschungen durchführte, veröffentlichte das Buch „Vitamin C and the Common Cold“, in dem er über die vermeintlichen heilenden Eigenschaften von Vitamin C referierte. Pauling war überzeugt, dass hochdosierte Vitamin C-Präparate nicht nur bei Erkältungen helfen, sondern sogar gegen Krankheiten wie Krebs wirksam seien. Doch die neuesten Studien stellen diese Annahme in Frage.
Die neuesten wissenschaftlichen Erkenntnisse zu Vitamin C und Erkältungen
Wissenschaftler des Cochrane-Netzwerks veröffentlichten 2013 eine umfassende Übersicht über 67 Studien zum Thema Vitamin C und Erkältungen. Die zentralen Ergebnisse sind:
- Die regelmäßige Einnahme von Vitamin C beugt Erkältungen nicht vor.
- Es kann jedoch die Dauer und Schwere einer Erkältung mildern. Bei Erwachsenen reduzierten sich die Symptome um 8 Prozent, bei Kindern um 14 Prozent.
- Besonders bei Menschen, die extremen körperlichen Belastungen ausgesetzt sind, wie Marathonläufern oder Soldaten, konnte das Risiko für Erkältungen signifikant gesenkt werden – um bis zu 50 Prozent.
Eine aktuelle Beobachtungsstudie aus dem Jahr 2020 fand keinen Zusammenhang zwischen Vitamin C und Atemwegserkrankungen. Interessanterweise könnten andere Vitamine wie A, E und D wirksamer gegen Erkältungen sein.
Vitamin C im Körper: Eine wichtige Rolle
Trotz der gemischten Ergebnisse ist Vitamin C für unseren Körper unerlässlich. Als Antioxidans hilft es, freie Radikale zu neutralisieren, die Entzündungen verursachen können. Die Europäische Behörde für Lebensmittelsicherheit (EFSA) hat mehrere gesundheitsbezogene Aussagen zu Vitamin C veröffentlicht, darunter:
- Vitamin C unterstützt den normalen Energiestoffwechsel.
- Es trägt zur normalen Funktion des Immunsystems bei.
- Es hilft, Müdigkeit zu verringern.
Der empfohlene Tagesbedarf liegt bei 110 Milligramm für Männer und 95 Milligramm für Frauen. Für Raucher erhöht sich dieser Bedarf. Studien zeigen, dass bereits 15 Minuten Stress den Bedarf an Vitamin C signifikant steigern kann.
Ein Übermaß an Vitamin C wird vom Körper als wasserlösliches Vitamin ausgeschieden. Die Verbraucherzentrale warnt, dass eine hohe Dosierung (über 3-4 Gramm täglich) zu Blähungen und Durchfall führen kann. Das Bundesinstitut für Risikoforschung empfiehlt eine Höchstmenge von 250 Milligramm pro Tag. Die EFSA bescheinigt, dass bei bis zu 1 Gramm keine Nebenwirkungen zu erwarten sind, jedoch sollten Menschen mit Nierenproblemen vorsichtig sein.
Fazit: Vitamin C bleibt wichtig für deine Gesundheit, aber seine Rolle bei Erkältungen ist komplexer als gedacht.
Ob es dir hilft, solltest du selbst testen. Vielleicht gibt es effektivere Alternativen, die deine Abwehrkräfte stärken können!