Die Schweiz: Ein veritabler Leseweltmeister – dank einer besonderen Gruppe!
2025-01-08
Autor: Lara
Eine aktuelle Studie des Marktforschers YouGov Schweiz im Auftrag des Onlinehändlers Galaxus zeigt auf, dass die Schweiz in punkto Lesekultur ganz vorne mitmischt – und das im Vergleich zu den europäischen Nachbarn Deutschland, Frankreich, Italien und Österreich. Aber welche Genres dominieren und hat das E-Book wirklich die Nase vorn gegenüber gedruckten Büchern?
Über 15 Bücher pro Jahr? Kein Problem!
Insgesamt wurden 5060 Personen aus den fünf europäischen Ländern zu ihren Lesegewohnheiten befragt. Das Ergebnis ist bemerkenswert: In der Schweiz liest jede zweite Person mindestens vier Bücher pro Jahr, während jede vierte sogar zehn oder mehr Bücher schafft. Besonders auffällig ist, dass die Schweizer Leseratten vor allem weiblich sind. Ist das vielleicht ein Ergebnis von sozialen Medien wie Booktok und den dort angesagten Silent Reading Raves?
Die Frage stellt sich: Wie viele Bücher liest du im Jahr? Statistisch gesehen liest man hierzulande über 15 Bücher jährlich, während andere Leser im Schnitt nur auf etwa vier bis neun Bücher kommen. Es gibt auch Stimmen, die sagen, sie lesen nur ein bis drei Bücher pro Jahr oder gar keine.
Die Führungsposition in der Leseliebe der Schweiz resultiert vor allem aus dem Engagement der Frauen: Zwei von drei Frauen lesen jährlich mindestens vier Bücher. Im internationalen Vergleich lesen nur in den Nachbarländern weniger als eine von fünf Frauen so viel.
Sind wir wirklich so prüde?
Interessanterweise sind Romane in fast allen befragten Ländern das beliebteste Genre, während Krimis und Thriller knapp dahinter rangieren. Italien bildet hier die Ausnahme – dort sind Krimis und Thriller die große Nummer. Zudem zeigen statische Daten, dass in der Schweiz Frauen viel öfter Romane lesen als Männer, und zwar vier von fünf Frauen im Vergleich zu nur zwei von fünf Männern.
Erotische Literatur hingegen hat in der Schweiz kaum Anhänger: Nur vier Prozent der Bevölkerung lesen solche Bücher. Zum Vergleich: In Österreich sind es elf Prozent, in Frankreich und Deutschland neun Prozent. Das könnte auf kulturelle Unterschiede oder einfach nur auf die Auswahl an verfügbaren Büchern hinweisen.
E-Book gegen Print – Wer gewinnt?
Was die Form des Lesens angeht, stellen gedruckte Bücher eine klare Favoritenrolle ein: Acht von zehn Personen in der Schweiz sowie in Frankreich und Italien ziehen die traditionelle Papierform vor. Im Gegensatz dazu sind in Deutschland und Österreich E-Books beliebter. Hörbücher finden in Deutschland einen größeren Zuspruch als in der Schweiz, was möglicherweise auf eine andere Hörgewohnheit hindeutet.
Die Lese-Muffel in Europa
Ein bemerkenswertes Ergebnis zeigt, dass in Deutschland und Frankreich knapp jede sechste Person überhaupt keine Bücher liest, was diese Länder als lesefaul erscheinen lässt. In diesen beiden Ländern sind überwiegend Männer zwischen 45 und 59 Jahren von dieser Lesefaulheit betroffen.
Dennoch gibt es ein Bestreben, diese Situation zu ändern: In Deutschland wären mehr als die Hälfte der Befragten bereit, mehr zu lesen. Leider ist dieser Wunsch im europäischen Vergleich am niedrigsten. Am optimistischsten zeigen sich die Italiener, wo über sieben von zehn Personen sich eine gesteigerte Leseaktivität wünschen. Wenn sie ihren Wunsch verwirklichen, könnten sie möglicherweise bald die Spitze der Lesecharts übernehmen.
Möchtest auch du im kommenden Jahr mehr lesen? Vielleicht findest du das perfekte Buch auf deiner nächsten Entdeckungstour!