Die Gesundheitskosten steigen unaufhaltsam – Was sind die Lösungen?
2024-11-12
Autor: Laura
Die aktuelle Situation ist alarmierend: Am Montag fand ein runder Tisch mit der Bundesrätin Elisabeth Baume-Schneider statt, bei dem die steigenden Gesundheitskosten im Fokus standen. Die Akteure im Gesundheitswesen einigten sich darauf, dass bis 2026 jährlich rund 300 Millionen Franken eingespart werden müssen. Bereits im Jahr 2025 steigen die Krankenkassenprämien zum dritten Mal in Folge, mit einem überdurchschnittlichen Anstieg von im Schnitt sechs Prozent. Dies wird durch die demografische Entwicklung verstärkt: Bis 2045 wird sich die Zahl der über 80-jährigen Menschen in der Schweiz mehr als verdoppeln, was die Nachfrage nach medizinischen Leistungen und neuen Medikamenten weiter ansteigen lässt.
Es gibt viel Diskussion darüber, wie man diesen Herausforderungen begegnen kann. Besonders wichtig ist zu beachten, dass in der Schweiz die Kantone für die Gesundheitsversorgung verantwortlich sind. Der Bund versucht, die Gesundheitskosten durch das Krankenversicherungsgesetz (KVG) zu steuern. Zudem finden direkte Gespräche zwischen den Tarifpartnern – Ärzten, Krankenkassen und der Pharmaindustrie – statt, um gemeinsame Lösungen zu finden.
Um die Kosten zu senken, setzt der Bund verstärkt auf die Zusammenarbeit der Tarifpartner. Ein Beispiel hierfür ist der neue ambulante Tarif, der voraussichtlich ab 2026 in Kraft treten soll. Der Bundesrat hat bereits 2018 verschiedene Maßnahmen verabschiedet, um die Preissteigerungen im Gesundheitswesen zu dämpfen. Im Dezember wird der Nationalrat über einige dieser vorgeschlagenen Maßnahmen diskutieren.
Ein umstrittenes Thema sind die Preise für Medikamente. Der Bundesrat hat wiederholt Vorschläge an das Parlament herangetragen. Zu den Punkten, die im Dezember zur Debatte stehen, gehört eine Regelung, wonach Pharmahersteller verpflichtet werden sollen, einen Teil ihres Umsatzes an die Krankenkassen zurückzuerstatten, wenn ein Medikament ein hohes Marktvolumen hat. Die Pharmaindustrie äußert jedoch starken Widerstand gegen diese Regelung.
Die Kantone spielen ebenfalls eine wesentliche Rolle im Gesundheitswesen. Sie sind verantwortlich für die medizinische Versorgung in Spitälern und Pflegeeinrichtungen sowie für die ambulante Pflege, psychiatrische Dienste und die Notfallversorgung. Es ist entscheidend, dass auch die Kantone aktiv an der Entwicklung von Lösungen mitwirken, um die Gesundheitskosten langfristig zu stabilisieren.
Das Thema ist von enormer Bedeutung und es bleibt abzuwarten, welche konkreten Maßnahmen ergriffen werden, um die wachsenden Herausforderungen im Gesundheitssektor zu bewältigen. Es bleibt spannend, welche Schritte der Nationalrat im Dezember tatsächlich umsetzen wird. Die Bevölkerung ist gefordert, sich aktiv in die Debatte einzubringen und die Entwicklungen aufmerksam zu verfolgen.