Gesundheit

Die Geheimnisse der Herpes-Familie: Was Sie wissen sollten!

2024-09-27

Wenn man über Herpes spricht, denkt man oft an die schmerzhaften Bläschen an der Lippe, die durch das Herpes-simplex-Virus verursacht werden. Doch die Welt der Herpesviren ist viel komplexer und umfasst über 200 verschiedene Arten, die nicht nur Menschen, sondern auch eine Vielzahl von Tieren befallen können.

Die Vielfalt der Herpesviren

Laut Gudrun Wibbelt vom Berliner Leibniz-Institut für Zoo- und Wildtierforschung wurden Herpesviren bei vielen Säugetierarten, Vögeln, Reptilien, Amphibien und sogar Fischen nachgewiesen. Erkrankungen durch Herpesviren sind nicht nur bei Menschen zu beobachten, sondern auch bei Pferden, Katzen, Hunden und verschiedenen Vogelarten wie Tauben und Störche.

Aber was sind humane Herpesviren?

Neun Herpesviren haben sich speziell an den Menschen angepasst. Dazu zählen das Herpes-simplex-Virus Typ 1 (HSV-1), das den Lippenherpes verursacht, und Typ 2 (HSV-2), das hauptsächlich genitalen Herpes hervorruft. Auch das Varizella-Zoster-Virus, das Windpocken und Gürtelrose verursacht, sowie das Epstein-Barr-Virus, das mit mononukleärer Angina in Verbindung gebracht wird, gehören zu dieser Gruppe. Besonders besorgniserregend ist das Kaposi-Sarkom-assoziierte Herpesvirus (KSHV), das mit bestimmten Krebsformen in Verbindung gebracht wird.

Wie verbreiten sich Herpesviren?

Die Übertragung der Herpesviren erfolgt hauptsächlich über direkten Hautkontakt, Speichel und andere Körperflüssigkeiten, typischerweise beim Küssen oder Geschlechtsverkehr. Sie können jedoch auch durch Niesen oder Husten in die Luft gelangen und von dort auf andere Menschen übertragen werden. Sogar die Benutzung von Handtüchern oder Geschirr kann eine Ansteckung zur Folge haben.

Latenzphase und Reaktivierung

Nach der Erstinfektion ziehen sich Herpesviren in die Nervenzellen zurück und gehen in eine latente Phase über, in der sie keine Symptome verursachen. In dieser Phase werden sie vom Immunsystem in Schach gehalten, was erklärt, warum viele Menschen jahrelang nichts von ihrer Infektion merken.

Doch verschiedene Faktoren können die Viren reaktivieren – dazu gehören Stress, Erkrankungen, Schlafmangel, Hormonschwankungen und sogar Umweltfaktoren wie Sonnenlicht und Luftverschmutzung. Diese Reaktivierungen führen oft zu plötzlich auftretenden Symptomen, insbesondere in stressigen Momenten des Lebens.

Die unbekannten Gefahren von Herpesviren

Ein besorgniserregender Aspekt von Herpesviren ist ihre Fähigkeit, sich zu verstecken und jederzeit wieder aktiv zu werden. Dies macht sie zu einem ständigen Gesundheitsrisiko, insbesondere für Menschen mit geschwächtem Immunsystem, wie solche mit HIV oder Krebserkrankungen.

Um die Gefahren von Herpesviren zu minimieren, ist es wichtig, ein starkes Immunsystem zu pflegen und Stress zu reduzieren. Medizinische Fortschritte bieten jedoch neue Behandlungsmöglichkeiten, um die Symptome zu lindern und die Ausbreitung von Herpesviren zu kontrollieren.

Bleiben Sie also informiert und schützen Sie sich, denn Herpes könnte näher sein, als Sie denken!