Gesundheit

Diabetes in der Familie: Das versteckte Risiko für Kinder

2025-09-01

Autor: Noah

Erhöhtes Risiko für Typ-1-Diabetes bei Kindern

Wenn Eltern an Diabetes leiden, kann das gravierende Folgen für ihre Kinder haben. Während eine erbliche Veranlagung zu Typ-1-Diabetes bekannt ist, stehen auch Kinder von Müttern mit Schwangerschaftsdiabetes und Vätern mit Typ-2-Diabetes unter einem erhöhten Risiko.

Schockierende Ergebnisse einer neuen Studie

Eine umfassende Analyse von 17 Studien hat alarmierende Resultate hervorgebracht: Kinder, deren Mütter Schwangerschaftsdiabetes hatten, haben ein um 94 Prozent höheres Risiko für Typ-1-Diabetes im Vergleich zu Kindern von Müttern ohne Diabetes. Auch bei Vätern zeigt sich ein beunruhigender Trend: Bei Vätern mit Typ-2-Diabetes steigt das Risiko für ihre Kinder um 77 Prozent.

Familienanamnese ernst nehmen

„Unsere Ergebnisse verdeutlichen, wie entscheidend es ist, die familiäre Vorgeschichte bei Routineuntersuchungen einzubeziehen“, betont Dr. Isabella Albanese von der McGill University in Montreal. Dabei geht es nicht nur um den Typ-1-Diabetes, sondern auch um Schwangerschaftsdiabetes und Typ-2-Diabetes.

Die verschiedenen Diabetesarten verstehen

Diabetes ist nicht gleich Diabetes! Während alle Formen zu erhöhten Blutzuckerwerten führen, sind die Ursachen vielfältig: Typ-1-Diabetes ist eine autoimmune Erkrankung, bei der die insulinproduzierenden Zellen der Bauchspeicheldrüse vom eigenen Immunsystem angegriffen werden. Im Gegensatz dazu besteht bei Schwangerschafts- und Typ-2-Diabetes zwar Insulin, jedoch reagieren die Körperzellen nicht ausreichend darauf (Insulinresistenz).

Genetik und Lifestyle als Risikofaktoren

Dr. Kaberi Dasgupta, Leiterin der Studiengruppe, vermutet, dass genetische Faktoren, Umgebungen und bestimmte Verhaltensweisen die Insulinresistenz auslösen könnten, was auch immunologische Reaktionen hervorrufen könnte, die Typ-1-Diabetes begünstigen. Ihre Kollegin Laura Rendon ergänzt, dass familiäre Lebens- und Essgewohnheiten ebenfalls die Wahrscheinlichkeit erhöhen können, dass Kinder von Diabetes betroffen sind. Zudem könnten hohe Blutzuckerwerte bei den Eltern biologische Veränderungen hervorrufen, die das Risiko für Typ-1-Diabetes bei ihren Kindern steigern.

Wichtigkeit der Früherkennung

Typ-1-Diabetes wird häufig erst erkannt, wenn bereits eine lebensbedrohliche Stoffwechselentgleisung (diabetische Ketoazidose) erfolgt ist. Diese Erkenntnisse über das erhöhte Risiko könnten jedoch dazu führen, dass Eltern und Ärzte bei Symptomen wie übermäßigem Durst oder häufigem Harndrang schnell reagieren, wodurch schwerwiegende Komplikationen möglicherweise vermieden werden können.