Gesundheit

Diabetes bei Katzen: Eine heimtückische Erkrankung, die viele Tierhalter überrascht

2024-09-18

Diabetes bei Katzen: Eine heimtückische Erkrankung, die viele Tierhalter überrascht

Diabetes ist nicht nur eine Herausforderung für Menschen, sondern auch eine ernsthafte Bedrohung für unsere geliebten Katzen. Diese Stoffwechselerkrankung bleibt oft lange unentdeckt, da die Symptome zunächst nicht offensichtlich sind. Erhöhtes Durstgefühl, ständiger Hunger und unerklärlicher Gewichtsverlust sind die Alarmsignale, die Tierbesitzer aufmerksam machen sollten. Laut Prof. Stijn Niessen vom Royal Veterinary College in London, ist etwa jede 200. Katze von Diabetes betroffen, vor allem ältere und übergewichtige Katzen, insbesondere solche, die ausschließlich in der Wohnung leben.

In der Regel handelt es sich bei Katzen um Typ-2-Diabetes, bei dem der Körper nicht mehr ausreichend auf Insulin reagiert. Insulin ist jedoch essentiell für die Verarbeitung von Zucker. Ohne ausreichendes Insulin bleibt der Zucker im Blut, was zu ernsthaften Mangelerscheinungen in den Organen führen kann. Der Körper greift dann auf alternative Energiequellen wie Eiweiße und Fette zurück, was zu weiteren gesundheitlichen Problemen führen kann.

Die Folgen einer unbehandelten Diabetes können dramatisch sein. Katzen können extrem abmagern, ins Koma fallen oder sogar sterben. Allerdings ist es möglich, dass Diabetes bei frühzeitiger Behandlung in etwa der Hälfte der Fälle vollständig geheilt werden kann.

Die Diagnose von Diabetes bei Katzen erfolgt durch Blut- und Urinuntersuchungen durch einen Tierarzt. Die Behandlung besteht in der Regel darin, den betroffenen Katzen Insulin zu verabreichen. Um die richtige Dosierung zu finden, muss der Tierarzt den Blutzuckerspiegel der Katze über den Tag hinweg überwachen, um die Dauer und Effizienz der Insulinverabreichung zu prüfen. Dazu kann die Katze in der Tierarztpraxis bleiben, oder die Blutzuckermessung kann von Tierhaltern zu Hause durchgeführt werden, nachdem sie die Technik erlernt haben.

Eine neuere Technik beinhaltet das Anbringen eines Sensors auf der Haut der Katze, der kontinuierlich den Zuckergehalt überwacht. Diese Methode hat sich als effektiv erwiesen, und viele Katzen empfinden sie als unangenehm.

Die Behandlung von Diabetes erfordert Geduld und Engagement, da eine Umstellung auf eine kohlenhydratarme und proteinreiche Ernährung notwendig ist, um das Gewicht der Katze zu kontrollieren. Es gibt spezielle Diätfutter, jedoch sollte darauf geachtet werden, die Inhaltsstoffe genau zu prüfen und ggf. Rücksprache mit dem Tierarzt zu halten.

Zur Behandlung müssen Katzen in der Regel zweimal am Tag mit Insulin versorgt werden, was für viele Tierhalter eine Herausforderung darstellt, insbesondere wenn sie reisen oder im Urlaub sind.

Eine innovative Therapieoption, die seit diesem Jahr verfügbar ist, sind orale SGLT-2-Inhibitoren. Diese Medikamente, die auch für Menschen mit Diabetes eingesetzt werden, können einmal täglich ins Futter gegeben werden und haben den Vorteil, dass das Risiko einer Überzuckerung nicht besteht und weniger Kontrolluntersuchungen erforderlich sind. Dennoch ist dieses Medikament nicht für alle Katzen geeignet, insbesondere nicht in fortgeschrittenen Krankheitsfällen.

Zusätzlich ist es wichtig, dass Wohnungskatzen genügend Bewegung bekommen, um Übergewicht zu vermeiden, da dies ein maßgeblicher Risikofaktor für die Entstehung von Diabetes ist. Durch aktives Spielen und das Verstecken von Snacks kann das Lebensumfeld der Katzen angereichert werden.

Das Bewusstsein für Diabetes bei Katzen zu schärfen, ist entscheidend für die Gesundheit unserer pelzigen Freunde. Achten Sie auf die Symptome und suchen Sie rechtzeitig einen Tierarzt auf, um ernsthafte gesundheitliche Probleme zu vermeiden.