Diabetes: Ab welchem Blutzuckerwert wird es gefährlich?
2025-01-05
Autor: Mia
Diabetes ist keine seltene Krankheit mehr, sondern betrifft weltweit Millionen von Menschen. Allein in Deutschland sind schätzungsweise elf Millionen Menschen betroffen, und die Zahlen steigen alarmierend. Erste Anzeichen einer Diabetes-Erkrankung können erhöhter Durst, Müdigkeit und unerklärlicher Gewichtsverlust sein, doch wann wird es für Diabetes-Patienten tatsächlich gefährlich? Diese Frage werden wir näher beleuchten.
Diabetes: Ab welchem Wert wird es gefährlich?
Der nüchterne Blutzuckerspiegel eines gesunden Erwachsenen sollte laut der Weltgesundheitsorganisation (WHO) zwischen 70 mg/dl (3,9 mmol/l) und 100 mg/dl (5,6 mmol/l) liegen. Zugleich ist zu beachten, dass die Blutzuckerwerte in zwei Einheiten gemessen werden: "Milligramm pro Deziliter" (mg/dl) und "Millimol pro Liter" (mmol/l). Der international gebräuchlichste Wert ist mmol/l.
Eine Diabetes-Diagnose ist gegeben, wenn im Labor Werte von 200 mg/dl (11,1 mmol/l) oder mehr festgestellt werden, unabhängig von der letzten Nahrungsaufnahme. Bei einer weiteren Messung im nüchternen Zustand, also nach 8 bis 12 Stunden ohne Nahrung, deutet ein Wert von 126 mg/dl (7,0 mmol/l) oder höher auf Vorliegen eines Diabetes mellitus hin. Doch besorgniserregend wird es, wenn wir über die Werte von Menschen mit Typ-1 oder Typ-2-Diabetes sprechen.
Die Zielwerte für Menschen mit Diabetes liegen nüchtern meist zwischen 100-125 mg/dl. Werte über oder unter diesem Spektrum stellen ein Risiko dar. Bei Diabetes-Patienten wird von Hyperglykämie (Überzuckerung) oder Hypoglykämie (Unterzuckerung) ausgegangen, wenn folgende Werte festgestellt werden: - Über 140 mg/dl (7,8 mmol/l) bis zu 250 mg/dl (13,9 mmol/l) = Milde Überzuckerung - Über 250 mg/dl (13,9 mmol/l) = Schwere Überzuckerung mit Anzeichen einer Ketoazidose, die zu einem diabetischen Koma führen kann - Unter 70 mg/dl (3,3 mmol/l) = Unterzuckerung
Diabetes: Was bei Über- oder Unterzuckerung passieren kann
Die Symptome einer Überzuckerung sind nicht immer sofort erkennbar und können jahrelang unbemerkt bleiben. Zu den Anzeichen zählen starkes Durstgefühl, häufiges Wasserlassen, Müdigkeit und Schwindel. In schweren Fällen kann eine hohe Blutzuckerkonzentration zu Bewusstseinsstörungen oder gar einem diabetischen Koma führen. Bei Menschen mit Diabetes können solche Symptome darauf hinweisen, dass die Behandlung angepasst werden muss, was möglicherweise eine Krankenhausaufnahme erforderlich macht.
Unterzuckerung ist ein ernstes Problem, das zu schnellem Puls, kaltem Schweiß, Kopfschmerzen und sogar zu Verwirrtheit führen kann. Eine schwere Unterzuckerung ist potenziell lebensbedrohlich und erfordert schnelles Handeln durch die Einnahme von Zucker oder Limonade. Menschen mit Typ-1-Diabetes sollten immer eine Notfallspritze mit Glukagon bei sich tragen, um im Ernstfall schnell reagieren zu können.
Die Deutsche Diabetes Gesellschaft empfiehlt, die Symptome und Risiken von Über- und Unterzuckerung zu kennen und regelmäßige Blutzuckerkontrollen durchzuführen. Eine ausgewogene Ernährung und regelmäßige körperliche Aktivität sind entscheidend, um den Blutzuckerspiegel im Zielbereich zu halten. Zudem sollten Menschen mit Diabetes auf eine moderate Kohlenhydrataufnahme achten und bevorzugt komplexe Kohlenhydrate konsumieren, um den Blutzuckeranstieg nach den Mahlzeiten zu minimieren. Das Einhalten eines individuellen Ernährungsplans kann helfen, die Insulinsensitivität zu erhöhen und langfristig die Lebensqualität zu verbessern.