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Der Züritipp: Eine Ära neigt sich dem Ende – Erinnerungen von Zürcher Prominenten

2024-12-19

Autor: Noah

Der gedruckte Züritipp ist nun Geschichte, doch seine Auswirkungen auf die Zürcher Kulturszene sind unvergessen. Über 40 Jahre lang begleitete das Kulturmaga­zin den «Tages-Anzeiger» und war ein wichtiges Medium für zahlreiche Veranstaltungen und kulturelle Ereignisse. Zahlreiche prominente Zürcher erinnern sich an ihre Coverauftritte und teilen ihre Gedanken über die Bedeutung des Züritipps in ihrem Leben.

Mona Vetsch, Moderatorin

2012 zierte ich das Cover des Züritipps und erinnere mich kaum daran. Damals war ich abgelenkt durch zwei kleine Kinder und ein forderndes Arbeitsleben. Doch spätere Erinnerungen zeigen mir, wie wertvoll der Züritipp für die Zürcher Kultur war. Ich hoffe auf viele schöne Sommerabende im Botanischen Garten und einen Raum, der der Kreativität freien Lauf lässt.

Boris Blank, Musiker

Mein Cover von 2014 präsentierte Wipkingen, meine Heimat, sowie zwei Plattenveröffentlichungen. Der Züritipp bot mir stets neue kulturelle Perspektiven, vom Morgenspaziergang bis zu den Gastroberichten. Ich wünsche mir, dass Zürich ein Platz bleibt, an dem Vielfalt geschätzt und gefördert wird.

Michèle Roten, Autorin

Ich war 2013 mit meinem Buch auf dem Cover. Der Züritipp war für mich ein ständiger Begleiter für Kultur, Veranstaltungen und persönliche Empfehlungen. Vielen in der Journaille war dies die erste Publikation, für die sie schreiben durften – ein wichtiges Sprungbrett.

Seraina Kobler, Schriftstellerin

Als ich 2022 auf dem Cover war, erschien mein erster Krimi. Der Züritipp vermittelt ein Gefühl von Lebendigkeit und inspiriert mich trotz kleiner Kinder, die Stadt zu erkunden.

Rolf Saxer, Musiker

Für mich war das Züritipp eine Plattform für unsere Touren. Ich wünsche mir mehr Raum für die Subkultur in Zürich, eine Stadt, die Facettenreichtum besitzt und auch den Jungen eine Stimme gibt.

Tine Giacobbo, Köchin

Als ich 2018 das Cover zierte, war ich auf der Suche nach neuen Konzepten für Gastronomie im Pop-Up-Stil. Ich hoffe, dass Zürich die Vielfalt in der Gastronomie bewahrt und Fortsetzungen seiner kreativen Esskultur erlaubt.

Elif Oskan, Köchin

Als ich 2020 das Cover mit einem Rezept aus meiner Kindheit präsentiere, reflektiere ich die Wandlung von Gastronomie in Zürich und den Generationenwechsel, den der Züritipp unterstützt hat.

Der Züritipp ist nicht nur ein Magazin, sondern ein Teil der Identität der Stadt Zürich. Die Erinnerungen seiner prominenten Leser und Leserinnen zeigen, wie tief verwurzelt er in der Kulturgeschichte der Stadt ist und wie sehr die Zürcher Gemeinschaft auf dieses Medium angewiesen war. Zukünftige Generationen müssen diese Erbschaft bewahren und die Vielfalt der kulturellen Landschaft weiterentwickeln.