Rot, das ist das markante Kennzeichen des Mars. Aber woher stammt diese auffällige Farbe? Bisher war klar, dass sie durch einen speziellen Rost verursacht wird, der jedoch mehr über die Geschichte des Planeten verrät, als wir dachten.

Die Wissenschaft glaubte lange, dass der Mars einfach über Jahrmilliarden oxidiert ist und deshalb seine rötliche Farbe hat. Aber eine neue Studie stellt diese Annahme infrage. Messungen von Raumsonden haben ergeben, dass der Marsstaub erhebliche Mengen Wasser enthalten könnte – und das ist eine bahnbrechende Entdeckung!

Rost benötigt Eisen, Sauerstoff und Wasser zur Bildung, und selbst in der extremen Trockenheit des Mars gibt es Spuren von Wasser, die diesen Prozess möglicherweise begünstigen. Man nahm an, dass Hämatit – ein trockenes Eisenoxid – die Hauptverantwortung für die Marsfarbe trägt. Doch das besteht nun auf wackeligen Beinen, da Hämatit wasserarm ist. Die Forscher sind der Meinung, dass ein anderer Rosttyp, das Ferrihydrit, eine Schlüsselrolle spielen könnte.

Im Labor haben Wissenschaftler verschiedene Mischungen getestet, um diese Hypothese zu überprüfen. Das Ergebnis? Eine hohe Übereinstimmung mit Ferrihydrit, einem Eisenoxid, das Wasser enthält! Dies deutet darauf hin, dass der Mars innerhalb einer relativ kurzen Zeitspanne, möglicherweise vor zwei bis drei Milliarden Jahren, verrostete.

Was bedeutet das für unser Verständnis des Mars? Die neuen Erkenntnisse unterstützen Modelle, die darauf hindeuten, dass der Planet einst erheblich mit Wasser bedeckt war. Vulkanische Aktivitäten hätten für Hunderte Millionen Jahre dazu beigetragen, Wasser an die Oberfläche zu bringen, was die Bildung des Ferrihydrits begünstigte.

Nach dieser turbulenten Phase trocknete die Marsoberfläche vor etwa einer Milliarde Jahren weitestgehend aus, und der Wind zertrümmerte die verrostete Kruste, sodass der charakteristische rote Staub auf der gesamten Oberfläche verteilt wurde.

Schockierend ist auch die Vorstellung, dass sich unter der Marsoberfläche nach neuen Theorien immer noch riesige Mengen an Wasser verstecken könnten. Diese könnten hinreichend sein, um den Planeten kilometerhoch zu überfluten!

Eine endgültige Klärung über die Zusammensetzung des Marsbodens wird jedoch erst mit Proben möglich sein, die in Laboren untersucht werden. Glücklicherweise sind in den kommenden zehn Jahren mehrere Rückholmissionen geplant, die uns endlich die Möglichkeit geben sollten, den geheimnisvollen, möglicherweise wasserhaltigen Marsstaub hier auf der Erde zu untersuchen.

Die spannende Frage bleibt: Was wird uns der Mars noch verraten, wenn wir endlich seine Geheimnisse lüften können? Bleiben Sie dran – vielleicht sind die Antworten näher, als wir denken!