
Der Rückzug von PostFinance: Frauenhockey steht auf der Kippe!
2025-04-04
Autor: Simon
Eisparkett in Gefahr: PostFinance zieht die Reißleine und beendet das Direkt-Sponsoring für Männerklubs ohne Frauenmannschaft!
Die Entscheidung von PostFinance, künftig nur noch NL-Klubs, die auch ein Frauenteam in der höchsten Liga betreiben, zu unterstützen, trifft die Schweizer Eishockeywelt wie ein eisiger Windstoß. Nun ist es offiziell: Die Postbank zieht das Sponsoring für die SCL Tigers und den EHC Kloten zurück. Ein Schock für die beiden Traditionsvereine, die seit Jahrzehnten für ihre hervorragende Nachwuchsarbeit bekannt sind.
Laut einer Bestätigung der Kommunikations-Abteilung von PostFinance bleibt die neue Strategie in Kraft und die Einstellung des Sponsoring ist nicht verhandelbar. Damit verweist die PostFinance auf ihr Engagement für die National League und die PostFinance Women’s League, während gleichzeitig klargemacht wird, dass kein Frauenteam gleichbedeutend mit fehlenden finanziellen Mitteln ist.
Erstaunlicherweise haben die Langnauer bereits einen neuen Sponsor gefunden, um die finanzielle Lücke zu füllen, die der Verlust von PostFinance hinterlässt. Der EHC Kloten hingegen ist auf der Suche nach Ersatz für die 160.000 Franken, die für diese Saison nicht mehr zurückkommen werden. Das Frauenhockey hat mit dieser Entscheidung einen herben Rückschlag erlitten.
Die Diskussion um die Rentabilität von Frauenteams hält an, da Experten von einem sechsstelligen Fehlbetrag sprechen, der im Budget eines solchen Teams verzeichnet wird. Auch die Frauenmannschaft des SC Bern, die in der letzten Saison erfolgreich war, muss weiterhin rote Zahlen schreiben, trotz des Meistertitels. Die Zuschauerzahlen stagnieren, wobei der SCB einen marginalen Anstieg von 164 auf 191 Zuschauern pro Spiel verzeichnet hat, was die wirtschaftliche Situation nicht verbessert.
Im Gegenzug bietet der SC Bern seinen Spielerinnen trotz der finanziellen Schwierigkeiten eine Prämie für ihren Titelgewinn in Form einer bezahlten Reise nach Mallorca an. Der Manager der Frauenabteilung, Marc Lüthi, äußert sich optimistisch und betont die Wertschätzung dieser Geste.
Einblicke in die Finanzen zeigen, dass PostFinance in der vergangenen Saison beeindruckende 331.200 Franken an die Klubs ausgeschüttet hat, wobei die Männerliga 181.200 Franken erhielt und die Frauenliga mit einer Pauschalzahlung von 150.000 Franken auskommen musste.
Insgesamt beläuft sich das Sponsoring der PostFinance für die Frauenliga auf 300.000 Franken. Viele Klubs sind jedoch mit der Organisation der Liga durch den Verband unzufrieden und fordern, dass die National League die Verantwortung für die Durchführung übernimmt, wie es bei den höchsten Nachwuchsligen der Fall ist. Diese Forderungen werden vom Verband vehement zurückgewiesen, der erklärt, dass es keine formalen Beschwerden gegeben habe und alle Abläufe reibungslos verlaufen seien.
Die Botschaft von PostFinance ist klar: Es gibt Fortschritte im Fraueneishockey, jedoch ist der Weg noch weit. Die strategische Entwicklung der Liga, inklusive der TV-Präsenz, obliegt dem Verband. Dieser plant bereits mehrere innovative Projekte für die kommende Saison, die hoffentlich dazu beitragen werden, das Frauenhockey weiter zu fördern und zu stärken.
In einer Zeit, in der das Fraueneishockey zunehmend ins Rampenlicht rückt, bleibt zu hoffen, dass dieser Rückschritt bei PostFinance nicht das Ende der Unterstützung für Frauenmannschaften bedeutet. Das Engagement aller Beteiligten wird entscheidend sein, um das Fraueneishockey weiter voranzubringen und den Kampf um Gleichheit im Sport zu gewinnen!