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Der FuW-Morgen-Report vom 16. Januar 2025: Alles, was Sie über den heutigen Börsentag wissen müssen

2025-01-16

Autor: Louis

Über Nacht
USA

Aufhellende Inflationssorgen und positive Quartalszahlen aus dem Finanzsektor haben den US-Aktienmarkt am Mittwoch gestärkt, während die Renditen am Anleihenmarkt sanken. Trotz eines verstärkten Preisauftriebs zum Jahresende, fiel die bedeutende Kerninflationsrate ohne Energie und Lebensmittel überraschend leicht. Dies minderte die Bedenken über einen möglichen Stopp des Zinssenkungszyklus.

Der Dow Jones Industrial Index kletterte um 1,65% auf 43.922,55 Punkte. Der S&P 500 legte um 1,83% auf 5.949,91 Punkte zu, während der Tech-Index Nasdaq 100 um 2,31% anstieg und bei 21.237,85 Punkten schloss. Der E-Auto-Pionier Tesla, geleitet von Elon Musk, führte die Gewinne im Tech-Sektor mit einem signifikanten Kurssprung von 8% an.

Die aktuelle Berichtssaison gibt den Aktienmärkten zusätzlichen Auftrieb. Zu Beginn legen traditionell die Banken ihre Zahlen vor, und die Ergebnisse übertrafen die Prognosen von Wells Fargo (6,69%), Citigroup (6,45%) und Goldman Sachs (6,02%), was zu starker Nachfrage führte. JPMorgan erzielte zwar Rekordgewinne, die Aktien stiegen jedoch bescheiden um 1,97%.

Darüber hinaus stiegen die Aktien des Vermögensverwalters BlackRock nach positiven Quartalszahlen und Zuflussdaten um 3,3% zum Börsenschluss.

Das Wertpapier des lateinamerikanischen Kabel- und Mobilfunkanbieters Millicom International Cellular sprang sogar um 9,4%, nachdem eine aktionärsfreundliche Ausschüttungspolitik angedeutet wurde.

Asien/Pazifik

An den asiatischen Börsen zeigen sich die Märkte überwiegend stabil, ohne nennenswerte Sprünge. Der Nikkei 225 in Tokio gewann 0,06%, während der breiter diversifizierte Topix 0,1% verlor. Der Hang Seng in Hongkong stieg um 0,77%, während der CSI 300 auf dem chinesischen Festland um 0,14% fiel. Der koreanische Kospi legte um 1,06% zu.

Futures

Der Terminkontrakt auf den US-amerikanischen S&P 500 notierte 0,04% höher, während das Pendant auf den europäischen Euro Stoxx 50 um 0,28% schwächer gestiegen ist.

Wichtige Ereignisse vom 16. Januar 2025
Schweiz
International
Konjunktur

Der Zinsanstieg, der im Dezember begann und sich seit Jahresbeginn verstärkt hat, erlebte an diesem Mittwoch eine Verschnaufpause. In den USA, Deutschland, Großbritannien und der Schweiz sanken die Renditen von Staatsanleihen zum ersten Mal in diesem Jahr. Morgens sorgten neue Inflationsdaten aus Großbritannien für Erleichterung unter den Anlegern. Die Jahresrate der Kerninflation (ohne Lebensmittel und Energie) fiel im Dezember unerwartet stark von 3,5% auf 3,2%. Am Nachmittag berichtete man, dass die US-Inflation (CPI) stabil bei 2,7% blieb, was besser als erwartet war. Die Kernrate fiel von 3,3% auf 3,2%.

Die zehnjährigen Renditen der US-Staatsanleihen sanken bis zum Mittwochnachmittag um 0,13 Prozentpunkte auf 4,67%, in Deutschland um 0,1 auf 2,55%, in Großbritannien um 0,17 auf 4,73% und in der Schweiz um 0,07 auf 0,39%. Der starke Zinsanstieg seit Dezember hatte bereits die Hypothekarzinsen leicht ansteigen lassen.

Analysten sind alarmiert über die anhaltende Inflation und die zunehmende Staatsverschuldung, insbesondere in den USA, was zu steigenden Ölpreisen zu einem weiteren Anstieg der Inflation führen könnte. Händler erwarten, dass die US-Notenbank Federal Reserve ihre Leitzinsen voraussichtlich erst Ende 2025 senken wird. Die Erwartungen für den Euroraum, mit einem angepeilten Zinsniveau von 2%, wurden mittlerweile in das Jahr 2026 verschoben.

Zusätzlich zu diesen Entwicklungen tragen diverse Neuemissionen an Anleihen, die vor der Amtsübernahme von Donald Trump angekündigt wurden, zur Preisverfall der Schuldverschreibungen und damit zur steigenden laufenden Verzinsung bei. In der Schweiz wurden allein in den ersten Handelstagen des Jahres 48 Neuemissionen verzeichnet, was ein neues Rekordvolumen von 8,245 Mrd. Franken bedeutet.

Im Gegensatz zur Eurozone sind die Erwartungen für den Leitzins der Schweizerischen Nationalbank für Ende 2025 nur leicht gestiegen: von 0,1% Mitte Dezember auf 0,16% am Dienstag.