Kritik an modernen Jets: Leasinggigant warnt Airbus und Boeing vor neuen Flugzeugentwicklungen!
2025-01-17
Autor: Laura
Austrian Airlines und Korean Air stehen vor der Entscheidung, ihre Boeing 767 und Airbus A380 länger als geplant einzusetzen. Diese Überlegungen sind Ausdruck eines größeren Problems in der Luftfahrtindustrie, das durch massive Verzögerungen bei der Auslieferung neuer Flugzeuge verursacht wird. Diese Verzögerungen resultieren nicht nur aus den anhaltenden Problemen in den Lieferketten, sondern auch aus internen Schwierigkeiten bei Boeing.
Aengus Kelly, CEO von Aercap, dem größten Leasingunternehmen für Flugzeuge und Triebwerke weltweit mit einer beeindruckenden Flotte von über 1800 Maschinen, äußert sich besorgt über die Langlebigkeit neuer Flugzeuge. Seiner Meinung nach sind die modernen Modelle deutlich weniger widerstandsfähig als ihre Vorgängermodelle. „Was wir aktuell beobachten, ist, dass die neuen Flugzeuge mehr Zeit in Wartungshangars verbringen werden“, erklärte Kelly in einem Interview mit der Financial Times. Diese Entwicklung ist alarmierend für Fluggesellschaften, die auf eine effiziente und zuverlässige Flotte angewiesen sind.
Der Manager weist darauf hin, dass der Fokus auf höhere Effizienz und der schnelle Fortschritt neuer Technologien eine Herausforderung darstellen. „Wäre die Technologie weniger ambitioniert und damit fehleranfälliger, hätten wir nicht den Mangel an Ersatzteilen, der gerade für Engpässe in der Zuliefererkette sorgt“, so Kelly weiter. Gegenwärtig ist ein erheblicher Teil der Flotte nicht einsatzbereit, was die Planungen der Fluggesellschaften erheblich beeinträchtigt.
Besonders pikant ist Kellys Forderung an die großen Hersteller Airbus und Boeing: Sie sollten keine neuen Flugzeugprojekte starten, bis die bestehenden Probleme behoben sind. „Keiner von euch hat tadellose Arbeit abgeliefert, also kümmert euch zunächst um die aktuellen Herausforderungen und kommt dann wieder auf mich zu“, so seine direkter Appell.
Dieser Aufruf kommt zu einem kritischen Zeitpunkt, da auch andere Hersteller, wie Rolls-Royce und Pratt & Whitney, mit unerwarteten Schwierigkeiten bei der Wartung ihrer Triebwerke konfrontiert sind. Rolls-Royce investiert über eine Milliarde Euro, um die Wartungsintensität ihrer Triebwerke zu reduzieren, während Pratt & Whitney ebenfalls vor ähnlichen Herausforderungen steht.
Angesichts dieser Entwicklungen fragen sich viele Branchenvertreter, ob die kommenden Jahre für die Luftfahrtindustrie von weiteren Krisen geprägt sein werden. Die gesunkenen Passagierzahlen und die wirtschaftlichen Unsicherheiten könnten zudem den Druck auf die Fluggesellschaften erhöhen, zukünftige Investitionen in neue Flugzeuge zu überdenken. Wird der Luftverkehr, wie wir ihn kennen, bald der Vergangenheit angehören?