Über Nacht

USA

Der US-Aktienmarkt hat einen Wendepunkt erreicht. Die anfängliche Euphorie über Trump scheint vorbei zu sein. Nach einem stagnierenden Wochenverlauf tendierten die US-Börsen am Donnerstag schwächer. Beobachter führen dies auf die überraschend gestiegenen Erzeugerpreise im Oktober zurück. Dies bedeutet, dass die US-Notenbank nicht eilig mit weiteren Leitzinssenkungen voranschreiten wird.

In diesem Kontext sank der Dow Jones Industrial um 0,5% auf 43.750,9 Punkte. Der breiter gefasste S&P 500 erlitt einen Verlust von 0,6% und schloss bei 5.949,2. Der technologieorientierte Nasdaq Composite schloss ebenfalls 0,6% im Minus bei 19.073,4 Punkten.

Eine positive Ausnahme bildeten die Aktien von Walt Disney, die um 6,2% zulegten, nachdem das Unternehmen einen optimistischen Ausblick und einen Aktienrückkauf angekündigt hatte. Auch Chevron (+1,9%) und Apple (+1,4%) hielten sich gut im Dow Jones.

Dagegen erlebten die Aktien großer US-Rüstungsunternehmen wie General Dynamics, RTX, Lockheed Martin und GE Aerospace Rückgänge zwischen 2,8% und 6,9%. Händler äußerten Bedenken über mögliche Unsicherheiten in der amerikanischen Verteidigungspolitik, die tendenziell unberechenbarer werden könnte.

Im Technologiesektor mussten Unternehmen wie Salesforce (-3,0%) und Cisco (-2,1%) ebenfalls Federn lassen.

Asien/Pazifik

Trotz der schwachen Vorgaben aus den USA tendieren die asiatisch-pazifischen Aktienmärkte im heutigen Freitagshandel mehrheitlich positiv.

In Tokio stiegen der Nikkei 225 und der breite Topix um jeweils gut 0,7% im Vergleich zum Vortag. Der Hang Seng-Index in Hongkong verzeichnete einen Anstieg von 0,6%, während der Shanghai Composite in China leicht um -0,1% sank.

Der Kospi in Seoul lag am letzten Handelstag der Woche bei +0,3% und der Straits Times in Singapur bei +0,1%. Der S&P/ASX 200 in Sydney konnte mit einem Plus von 0,7% abschließen.

Futures

Die Futures zeigen überwiegend rote Zahlen. Der Futures auf den S&P 500 fiel um 0,38%, der auf den Dow Jones in ähnlichem Maß. Der Euro Stoxx 50-Future verzeichnete einen Rückgang von 0,52%, während der SMI-Future leicht im Plus notierte.

Wichtige Nachrichten in der Schweiz

Swiss Steel: Der kriselnde Stahlproduzent Swiss Steel plant den Abbau von 800 Stellen. In der Emmenbrücke sollen 130 von 750 Arbeitsplätzen wegfallen, und Swiss Steel rechnet mit 80 Kündigungen in diesem Werk. Ziel dieser Maßnahmen ist es, die Produktionsstandorte in der Schweiz, Deutschland und Frankreich langfristig zu sichern. Diese Schritte sind Teil eines laufenden Strategie- und Restrukturierungsprogramms, das schon zu signifikanten Kostensenkungen geführt hat.

Sunrise: Die Aktien des Telekommunikationsunternehmens Sunrise werden ab heute nach vierjähriger Abwesenheit wieder an der Schweizer Börse gehandelt. Die Papiere, die bei der Abspaltung von Liberty Global ausgegeben wurden, steigen am ersten Handelstag um 6,2% auf 48 USD. Sunrise hat damit einen Börsenwert von 3,4 Milliarden USD und zählt möglicherweise zu den größten Börsengängen des Jahres.

Sandoz: Der Generikahersteller Sandoz erhielt die Zulassung für das Biosimilar Afqlir in der EU, das zur Behandlung von Netzhauterkrankungen eingesetzt wird. Die Zulassung ist ein wichtiger Schritt in Sandoz' Wachstumsstrategie.

Novavest: Der Verwaltungsrat von Novavest wehrt sich gegen die Bemühungen des Aktionärs Caceis, die Verwaltungsräte auszutauschen. Die beabsichtigte Veränderung könnte die strategischen Ziele von Novavest gefährden und eine Übernahme durch einen Minderheitsaktionär bedeuten.

Forbo: Der Verwaltungsratspräsident von Forbo, This Schneider, gibt bekannt, dass er bei der nächsten Generalversammlung im April 2025 nicht zur Wiederwahl antreten wird. Sein Nachfolger wird Bernhard Merki sein, der bereits Präsident von Ems-Chemie ist.

Wichtige Ereignisse am 15. November 2024

Schweiz

Sonstige Termine:

International

Konjunktur

Ausblick für Unternehmen

In der kommenden Woche wird mit einem intensiven Newsflow gerechnet, der vor allem von zahlreichen Investorentagen geprägt sein wird.

Am Montag findet der Kapitalmarkttag des Handelsunternehmens DKSH in London statt, bei dem über Akquisitionen berichtet werden dürfte.

Am Dienstag stellt der Hörgerätehersteller Sonova seine Halbjahreszahlen vor, gleichzeitig gibt Nestlé neue Informationen zu ihrem Portfolio und eine Mittelfrist-Finanzprognose bekannt.

Am Mittwoch beendet die Baloise-Versicherung und Dormakaba die Woche mit ihren Quartals- und Kapitalmarktberichten, die aufgrund der Marktentwicklungen besonders interessant sein werden.

Am Donnerstag wird die Privatbank Julius Bär ein Update zu den ersten zehn Monaten ihres Geschäftsjahres präsentieren und die Zürich-Versicherung hat eine wichtige Strategiepräsentation geplant. Zudem wird bekanntgegeben, ob es Neuigkeiten zur Nachfolge von Konzernchef Mario Greco gibt, der 65 Jahre alt geworden ist.

Am Freitag folgt der Analysten- und Investorentag seitens Komax.