Wissenschaft

Der erste Freibeuter des Weltalls: Von der Studenten-Party zum Hack eines Satelliten im Erdorbit!

2025-01-20

Autor: Lara

Stellt euch vor, ein kleiner Satellit schwebt hoch oben über der Erde – das ist Beesat-1, doch leider gilt er seit Jahren als verloren. Aber nun gibt es Hoffnung! Der Hacker PistonMiner, ein leidenschaftlicher Absolvent der Computerwissenschaften, hat auf dem 38. Chaos Communications Congress (38C3) präsentiert, wie er es schaffte, diesen Satelliten wieder zum Leben zu erwecken. Früher ein Hochzeitsgeschenk der TU Berlin an die Raumfahrt, wurde Beesat-1 mehr als ein Jahrzehnt lang von der Erde ignoriert und diente nur als Datenmüll im Orbit.

Die inspirierende Geschichte beginnt natürlich auf einer Studenten-Party an der TU Berlin, wo PistonMiner zufällig den ehemaligen Projektleiter von Beesat-1 trifft. Nach eindrucksvollen Gesprächen über die Möglichkeiten der Rückkehr des Satelliten und gemeinsamen Erinnerungen, erhält er die Erlaubnis, sich in das Relikt des Weltraums einzuhacken. Das Ziel? Ein Software-Problem zu beheben, das den Satelliten in den Ruin getrieben hatte.

Beesat-1, der 2009 mithilfe einer indischen Rakete ins All geschossen wurde, war als Cubesat konzipiert, der gerade einmal 10 × 10 × 10 Zentimeter groß und weniger als ein Kilogramm schwer ist. Doch trotz seiner kompakten Größe stellte die Kommunikation und die Software-Updates eine große Herausforderung dar, da Beesat-1 nur 90 Minuten pro Tag erreichbar war und diese Zeit von langen Pausen geprägt war.

PistonMiner investierte zahlreiche Stunden in das Entwirren des alten Codes und stellte fest, dass ein Programmierfehler den Satelliten störte. Mit einem cleveren Update gelang es ihm, Beesat-1 zurück ins Spiel zu bringen. Überraschenderweise entdeckte er, dass die Kamera des Satelliten, von der man dachte, sie sei kaputt, ebenfalls funktionstüchtig war – ein Software-Bug hatte die Bilder verschluckt. Jetzt kann Beesat-1 wieder Fotos von der Erde machen!

Doch das ist nicht alles! Beesat-1 ist nicht alleine im Weltraum – er hat Nachfahren! Von Beesat-2 bis 13 haben alle Nachfolger ihr Schicksal als verglühte Objekte in der Atmosphäre gefunden, aber Beesat-1 könnte, dank der genialen Arbeit von PistonMiner, noch zwei weitere Jahrzehnte in der Umlaufbahn verbringen und als Digipeater Plattform für Amateurfunker dienen.

Dies ist nicht nur eine technische Meisterleistung, sondern auch eine spannende Saga über die Rückkehr eines Satelliten, der für verloren gehalten wurde. In einer Zeit, in der Satelliten zunehmend zur Überwachung und zur Datenverarbeitung genutzt werden, bietet Beesat-1 eine einfache, aber revolutionäre Möglichkeit, die Welt von oben zu betrachten und den Funkenthusiasten zu helfen. Bleibt gespannt, denn die Reise von Beesat-1 ist alles andere als zu Ende!