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Der drohende Krieg um Wasser: Ägypten, Äthiopien und der Sudan stehen vor einer Katastrophe

2024-12-26

Autor: Luca

Eine gefährliche Konfrontation steht bevor: Der Streit um die Grand-Ethiopian-Renaissance-Talsperre (GERD) könnte in einem bewaffneten Konflikt zwischen Ägypten, Äthiopien und dem Sudan enden. Experten schlagen Alarm und warnen vor den verheerenden Auswirkungen, die ein solcher Krieg haben könnte.

Der Nil ist für Millionen von Menschen in diesen drei Ländern lebenswichtig, doch die Spannungen um seine Wasserressourcen haben sich seit dem Bau des äthiopischen Staudamms dramatisch verschärft. Während Ägypten über 95 Prozent seines Wassers aus dem Nil bezieht und sich dadurch existenziell bedroht sieht, betrachtet Äthiopien die GERD als Schlüssel zu seiner wirtschaftlichen Entwicklung und Energiesicherheit. Der Sudan wiederum sieht sich zwischen den beiden Rivalen gefangen und hat mit den negativen Auswirkungen auf seine Landwirtschaft zu kämpfen.

Ein entscheidender Wendepunkt trat 2022 ein, als Äthiopien mit der einseitigen Auffüllung des Staudamms begann. Diese Entscheidung wurde ohne Einigung oder Rücksicht auf die Interessen der Nachbarn getroffen, was zu einem dramatischen Anstieg der Spannungen führte. Ägypten hat wiederholt gefordert, dass die Wasserfreigabe klar geregelt wird, während der Sudan auf seine eigenen Ansprüche hinweist.

Die UN und andere internationale Akteure haben Vermittlungsversuche unternommen, doch bis jetzt blieben diese erfolglos. Experten wie der französische Sicherheitsforscher Franck Galland betonen die brisante Lage: "Dieser Staudamm ist für Äthiopien entscheidend, aber er stellt für Ägypten und den Sudan eine existentielle Bedrohung dar. Die Gefahr eines bewaffneten Konflikts ist sehr real."

Ägyptens Präsident Abdel Fattah al-Sisi hat die Wasserversorgung als "Frage der nationalen Sicherheit" bezeichnet und militärische Optionen nicht ausgeschlossen. Gleichzeitig wird die Rhetorik in Äthiopien zunehmend nationalistisch, mit Premierminister Abiy Ahmed, der die GERD als Symbol für die Souveränität des Landes nutzt.

Zusätzlich sind historische Verträge aus der Kolonialzeit ein großer Streitpunkt. Ein solcher Vertrag von 1929 räumt Ägypten weitgehende Wasserrechte ein, ignoriert jedoch Äthiopien als unabhängigen Staat, was die Verhandlungen erheblich kompliziert.

Die geopolitischen Implikationen sind enorm: Die strategische Lage am Horn von Afrika könnte internationale Akteure wie die USA oder China mit ins Boot ziehen, die beide bedeutende wirtschaftliche Interessen in der Region haben.

Ein besorgniserregendes Szenario wäre die Nutzung des Wassers als politisches Druckmittel. Expertinnen und Experten warnen, dass eine Eskalation unvermeidlich wäre, wenn Äthiopien den Wasserfluss gezielt drosselt oder Ägypten militärisch interveniert, um die GERD anzugreifen.

Trotz der angespannten Lage gibt es Hoffnung auf diplomatische Lösungen. Multilaterale Ansätze zur Verwaltung der Nilwasserressourcen, inspiriert von erfolgreichen Projekten wie dem Senegal-Fluss, könnten als Modell dienen.

Abschließend lässt sich sagen, dass die Auseinandersetzung um die Grand-Ethiopian-Renaissance-Talsperre nicht nur eine regionale, sondern auch eine globale Herausforderung darstellt. Die Akteure müssen erkennen, dass ein Krieg um Wasser nicht nur ihre Länder, sondern die gesamte Region destabilisieren könnte. Ein diplomatischer Kompromiss ist dringend erforderlich, um die Gefahr eines bewaffneten Konflikts zu bannen und eine friedliche Koexistenz zu gewährleisten.