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Trotz guter Wirtschaft: Reallöhne stagnieren seit einem Jahrzehnt

2024-12-16

Autor: Alina

Lohnrunde 2025: Ein entscheidendes Jahr für die Arbeitnehmer

Angesichts hoher Mieten und rasant steigender Krankenkassenprämien bleibt vielen Arbeitnehmern am Ende des Monats kaum Geld übrig. Diese Situation wird sich auch durch die Lohnrunde 2025 nicht signifikant verbessern, wie die Gewerkschaft Travail Suisse am 16. Dezember in Bern mitteilte. Den Gewerkschaften zufolge bleibt der Nachholbedarf bei den Löhnen enorm.

Reallöhne auf dem Stand von 2015

Ein alarmierendes Signal: Die Reallöhne, also die Löhne nach Abzug der Inflation, sind in den letzten drei Jahren gesunken. Ende dieses Jahres wird erwartet, dass die Reallöhne auf dem Niveau von 2015 stagnieren. "Viele Arbeitnehmer sehen sich einem wirtschaftlichen Aufschwung gegenüber, während ihre Kaufkraft weiter sinkt," erklärt Thomas Bauer, Leiter der Wirtschaftspolitik von Travail Suisse. Dies sei inakzeptabel und erfordere entschlossenes Handeln.

Besonders betroffene Branchen

Während einige Branchen eine gewisse Verbesserung feststellen können, sieht der Großteil der Arbeitnehmer noch immer einen erheblichen Lohnrückstand. Besonders im Gesundheitswesen, im Einzelhandel und in der Gastronomie hat sich seit 2021 ein erheblicher Nachholbedarf aufgebaut. Nur in Branchen mit Gesamtarbeitsverträgen und aktiver gewerkschaftlicher Vertretung, wie dem Baugewerbe, gab es signifikante Lohnverhandlungen, die zu einem leichten Anstieg der Reallöhne führten.

Bauhaupt- und Baunebengewerbe im Aufwind

Im Bauhaupt- und Baunebengewerbe, einschließlich Berufen wie Tischlern, Malern und Gipsern, gab es erfreuliche Entwicklungen. "Insbesondere in handwerklichen Berufen konnten wir die Reallöhne sichern und teilweise sogar leicht erhöhen", berichtet Yvonne Feri, Präsidentin der Gewerkschaft Syna.

Öffentlicher Verkehr als stabiler Faktor

Die Lage ist jedoch gemischt, insbesondere für die Beschäftigten im öffentlichen Dienst. Im öffentlichen Verkehr konnte trotz schwieriger Verhandlungen zumindest die Kaufkraft gesichert werden, jedoch blieben Reallohnzuwächse weitgehend aus. Es wird immer deutlicher, dass die Arbeitnehmer zwar hart arbeiten, aber gleichzeitig immer weniger Geld in der Tasche haben, was die Lebensqualität erheblich beeinflusst.

Es bleibt abzuwarten, ob die Lohnrunde 2025 tatsächlich die notwendigen Verbesserungen für die Arbeitnehmer mit sich bringen kann. Der Druck auf die Wirtschaft, faire Löhne zu zahlen, wird weiter steigen. Die Frage bleibt: Wie lange wird sich die Gesellschaft noch mit stagnierenden Löhnen zufrieden geben?