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Der Doppelgänger-Effekt: Warum Paare sich manchmal so ähnlich sehen

2025-03-21

Autor: Alina

Ein Phänomen, das viele überrascht und oft zu Verwirrung führt, ist der Doppelgänger-Effekt bei Paaren. Das Instagram-Profil „Siblings or Dating“ hat dieses interessante gesellschaftliche Thema ins Rampenlicht gerückt, indem es Bilder von Paaren und Geschwistern teilt und seine über eine Million Follower raten lässt, ob die Abgebildeten verwandt sind oder nicht. Die Ergebnisse sind verblüffend: In etwa 50 Prozent der Fälle ließen die Follower sich täuschen. Doch warum verwirren sich die Menschen so häufig?

Mimikry bei Langzeitpaaren

Eine Studie der Universität Montreal hat gezeigt, dass viele Testpersonen Schwierigkeiten haben, zwischen Geschwistern und Paaren zu unterscheiden. Dies liegt teilweise daran, dass langjährige Paare im Laufe der Zeit unbewusst ähnliche Gesichtszüge und Mimik entwickeln. Hierbei handelt es sich um ein Phänomen, das in der Psychologie als Mimikry bekannt ist. Studien legen nahe, dass Menschen, die lange zusammen sind, ähnliche Emotionen ausdrücken und daher auch ähnliche Gesichtsausdrücke entwickeln.

Assortative Mating und selektive Partnerwahl

Ein weiterer Grund für diese verblüffende Ähnlichkeit könnte die sogenannte Assortative Mating oder selektive Partnerwahl sein. Menschen tendieren dazu, Partner auszuwählen, die ihnen in verschiedenen Aspekten ähnlich sind, sei es in der Gesichtsform, dem sozioökonomischen Status oder sogar in der Persönlichkeit. Eine Untersuchung der Universität Liverpool hat herausgefunden, dass Menschen oft besonders zu Gesichtern hingezogen fühlen, die ihren eigenen ähnlich sind. Dies könnte mit einer unbewussten Präferenz für Vertrautheit zusammenhängen, da vertraute Gesichter Gefühle von Sicherheit und Stabilität vermitteln.

Einfluss der Eltern auf die Partnerwahl

Psychotherapeut Felix Hof erklärt, dass auch die Beziehung zu den Eltern unbewusst die Partnerwahl beeinflussen kann. Zentrale Werte, die von den Eltern vermittelt werden, oder auch Defizite in der elterlichen Sympathie könnten dazu führen, dass wir nach bestimmten Eigenschaften bei unseren Partnern suchen. Es stellt sich heraus, dass das, was wir bei unseren eigenen Eltern nicht fanden, oder auch das, was wir an ihnen bewunderten, in unseren Partnern gesucht wird.

Der Mere-Exposure-Effekt

Zusätzlich spielt der Mere-Exposure-Effekt eine Rolle, der besagt, dass wir Dinge, die wir oft sehen, als sympathischer empfinden. Dieses Phänomen kann auch dazu führen, dass wir eine Verbindung zu Menschen herstellen, die uns ähnlich sehen.

Lebensstile und körperliche Ähnlichkeit

Ein faszinierender Aspekt dieses Phänomens ist, dass auch Lebensstile zu einem ähnlichen Aussehen führen können. Paare, die ähnliche Essgewohnheiten, gemeinsamen Sonnengenuss oder körperliche Aktivitäten pflegen, können im Laufe der Zeit optisch einander ähneln. Studien zeigen, dass Paare, die über Jahrzehnte zusammen sind, nicht nur emotionale Ähnlichkeiten entwickeln, sondern oft auch in ihrer physischen Erscheinung immer ähnlicher werden.

Fällt Ihnen auf, dass Paare sich manchmal stark ähneln? Welche Erfahrungen haben Sie damit gemacht? Teilen Sie uns Ihre Gedanken mit!