
Das verrät die Atemfrequenz über das eigene Demenz-Risiko: Einblicke und Möglichkeiten zur Prävention
2025-03-14
Autor: Lara
Laut einer aktuellen Studie könnten Veränderungen in der Atmung ein frühes Anzeichen für Alzheimer sein. Die Forscher der Lancaster University fanden heraus, dass Alzheimer-Patienten schneller atmen als gesunde Erwachsene.
Zahlreiche Symptome wie vermehrte Vergesslichkeit, Schlafstörungen, Sehstörungen oder Desorientierung können erste Anzeichen für ein erhöhtes Demenz-Risiko sein. Die Studie verdeutlicht, dass auch die Atmung Hinweise auf das eigene Risiko für Alzheimer geben kann.
In der im Fachjournal Brain Communications veröffentlichten Forschung untersuchten Akademiker 39 Teilnehmer im Alter von 56 bis 78 Jahren. 19 Teilnehmer litten an Demenz, während 20 als gesund eingestuft wurden. Bei diesen Probanden wurden der Blutfluss zum Gehirn und die elektrische Aktivität gemessen, und mithilfe von Sonden wurde ein Elektrokardiogramm (EKG) erstellt.
Zusätzlich wurden Herzfrequenz und Atmung der Teilnehmer genau beobachtet. Die Ergebnisse zeigten, dass Alzheimer-Patienten selbst im Ruhezustand schneller atmeten als die gesunden Kontrollpersonen. Dies deutet darauf hin, dass es bei Alzheimer-Patienten zu Veränderungen in der Blutversorgung des Gehirns kommen kann.
Interessanterweise ist bekannt, dass Alzheimer mit der Ansammlung toxischer Proteine im Gehirn einhergeht. In der Studie stellte das Forscherteam unter der Leitung von Prof. Aneta Stefanovska fest, dass eine veränderte Sauerstoffversorgung des Gehirns zur Degeneration von Nervenzellen beiträgt, was möglicherweise zu Alzheimer führen kann. Die Medizinerin vermutet, dass diese Erkrankung auf eine unzureichende Gehirnversorgung über die Blutgefäße zurückzuführen ist, was auf eine potenzielle Entzündung im Gehirn hindeuten könnte. Frühes Erkennen und Behandeln solcher Veränderungen könnte möglicherweise schwere Krankheitsverläufe von Alzheimer verhindern. Dennoch sind weitere Studien notwendig, um diese Ergebnisse zu bestätigen.
Zusätzlich haben andere britische Wissenschaftler hervorgehoben, dass Entzündungen im Gehirn, die mit dem Alter zunehmen, eine entscheidende Rolle bei der Entstehung von Demenz spielen könnten. Eine aktuelle Studie ergab, dass Menschen, die vermehrt entzündungsfördernde Lebensmittel zu sich nahmen, ein dreimal höheres Risiko hatten, an Demenz zu erkranken, im Vergleich zu jenen, die sich antientzündlich ernährten.
Schauen wir uns die Atmung genauer an: Die meisten Menschen atmen unbewusst, wobei die individuelle Atmung je nach Anstrengung oder emotionalen Zustand variiert. Gesunde Erwachsene haben in der Regel eine Atemfrequenz von 12 bis 18 Atemzügen pro Minute. Bei Kindern und Kleinkindern liegt diese zwischen 16 und 25 bzw. 20 bis 30 Atemzügen pro Minute. Neugeborene atmen sogar bis zu 45 Mal pro Minute.
Eine bewusste Atmung kann erlernt werden. Die Nasenatmung spielt hierbei eine entscheidende Rolle, da sie die einströmende Luft reinigt, erwärmt und befeuchtet. Gesundheitsexperten der Krankenkasse BARMER betonen, dass die richtige Atmung als eine Art Therapie für einen gesünderen Körper und einen entspannteren Geist betrachtet werden kann. Um das Bewusstsein für die eigene Atmung zu schärfen, werden fünf effektive Atemübungen empfohlen. Dieser Fokus auf die Atmung könnte ein entscheidender Schritt in der Prävention von Alzheimer und anderen degenerativen Erkrankungen sein.