Technologie

Das Ende einer Ära: Telekom und Wettbewerber beenden Call-by-Call

2024-12-31

Autor: Leonardo

Das Ende einer Ära: Telekom und Wettbewerber beenden Call-by-Call

In der Welt der Telekommunikation wird ein bedeutendes Kapitel abgeschlossen: Die Deutsche Telekom und der Verband der Telekom-Wettbewerber VATM haben angekündigt, das Call-by-Call-System zum Jahreswechsel einzustellen. Diese Methode, die es Nutzern ermöglichte, durch spezielle Vorwahlnummern kostengünstige Telefonate zu führen, war einst äußerst populär, doch die Zeiten haben sich geändert.

In den Nullerjahren war Call-by-Call eine beliebte Sparmöglichkeit. Verbraucher mussten darauf achten, welche Vorwahl sie wählten, um Kosten zu senken. Im Jahr 2020 machte Call-by-Call nur etwa 1,6 Prozent der deutschen Telefonminuten aus, ein drastischer Rückgang im Vergleich zu 4,2 Prozent vor zehn Jahren. Diese Entwicklung ist unter anderem auf den massiv gestiegenen Gebrauch von Internet-Telefoniediensten und Flatrates zurückzuführen, die Gespräche ohne zusätzliche Kosten ermöglichen.

Bis zu 90 Prozent geringere Tarife als die Telekom

Bei der Jahrtausendwende war Call-by-Call jedoch ein Massengeschäft mit enormen Einsparungen für die Verbraucher. Nach dem Ende des Telekom-Monopols im Jahr 1998 konnten private Anbieter ihre Dienste anbieten, was zu Preisen führte, die bis zu 90 Prozent günstiger waren als die Tarife der Deutschen Telekom. Anbieter wie 01051 Telecom und Talkline waren in vielen Haushalten Standard.

Besonders in der Übergangszeit wurden kleine Zettelchen mit den besten Vorwahlen und Preisen zum Alltag, um die Kosten zu kontrollieren. Doch mit der flächendeckenden Einführung von Flatrates und Internetdiensten entschwand die Notwendigkeit, sich mit Billigvorwahlen auseinanderzusetzen.

Alarmierende Veränderungen: Sparvorwahlen und Auslandsanrufe

Die Regulierung der Call-by-Call-Dienste endete 2020, und nun gibt es kaum noch unterstützende Strukturen für die Kunden. Der VATM weist darauf hin, dass zwar eine Lücke für günstige Auslandsgespräche entsteht, dennoch sind Alternativen wie Messenger-Dienste wie WhatsApp oder Facetime weit verbreitet und bieten kostengünstige oder kostenlose Optionen.

Obwohl Call-by-Call nicht mehr verfügbar sein wird, gibt es noch Callthrough-Dienste, die ähnliche Funktionen anbieten. Diese Nummern können sowohl von Festnetz- als auch von Mobiltelefonen gewählt werden, allerdings mit einem wichtigen Nachteil: Jeder Anruf wird berechnet, auch wenn das Gespräch nicht zustande kommt, beispielsweise wenn der Angerufene nicht rangeht.

Ein weiterer Aspekt, der Konsumenten aufhorchen lassen sollte, sind die oft versteckten Kosten und der Mangel an Transparenz bei Tarifansagen. Anbieter werben zwar nach wie vor mit günstigen Auslandstarifen, doch viele Kunden sind sich der Arten von Abrechnungen, die für die Callthrough-Dienste gelten, nicht bewusst.

Zusammenfassung

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass die Zeit der Call-by-Call-Vorwahlen endgültig vorbei ist, doch Angebote zur Ersparnis in der Telefonie sollten weiterhin genau geprüft werden. Verbraucher sollten aktiv bei ihren Anbietern nach Flatrate-Angeboten und günstigen Tarifen für Auslandsanrufe fragen, um auch zukünftig günstig kommunizieren zu können.