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Das Ende des Flüchtlings-Containerdorfs: Ein Rückblick auf drei turbulente Jahre in Bern

2025-09-18

Autor: Mia

Im April 2022, mit dem Ausbruch des Ukrainekriegs, strömten täglich etwa 100 Geflüchtete in den Kanton Bern. Die besorgte Landesregierung handelte schnell und errichtete ein Containerdorf für bis zu 1000 Menschen – ein Projekt, das 12 Millionen Franken kostete und mit monatlichen Betriebskosten von 175.000 Franken zu Buche schlug.

Die größte Asylunterkunft der Schweiz

Im Juli 2022 wurde das Containerdorf auf dem Viererfeld eröffnet. Doch trotz der großzügigen Kapazitäten war die Unterkunft nie voll ausgelastet: Maximal lebten rund 600 Personen zeitgleich dort. Während zu Beginn fast ausschließlich Ukrainerinnen und Ukrainer ein Zuhause auf Zeit fanden, mischten sich später auch Geflüchtete aus anderen Nationen unter die Bewohner.

Kritik und Herausforderungen

Trotz seines Pioniercharakters wurde das Containerdorf stark kritisiert. Fachleute bezeichneten die kasernenartige Bauweise als ungemütlich, was Fragen zur Lebensqualität aufwarf. Gundekar Giebel, Sprecher der Gesundheits-, Sozial- und Integrationsdirektion, berichtete, dass zum Zeitpunkt der Eröffnung alle verfügbaren Container auf dem Viererfeld belegt waren – ein Szenario, das ein weiteres ähnliches Projekt in der Schweiz unmöglich machte.

Der Rückbau: Ein neues Kapitel für Bern

Nach drei Jahren, im Juli 2025, wurde das Containerdorf geschlossen. Laut den Behörden beherbergte es in dieser Zeit mehr als 2300 Geflüchtete und Asylsuchende. Der Rückbau des Containers begann im September 2025, als nur noch ein kleiner Teil der 450 Container auf dem Feld verblieb. Die restlichen Container wurden entweder an die Eigentümer zurückgegeben oder von den Lieferanten zurückgekauft. Ende des Jahres gibt der Kanton Bern das Land zurück an die Stadt – ein Schritt, der den Beginn eines neuen Kapitels für das Viererfeld markiert.

In dieser bewegten Zeit hat Bern nicht nur Menschen in Not eine Zuflucht geboten, sondern auch wichtige Lehren gezogen und neue Wege in der Flüchtlingshilfe eröffnet.