Nation

Daniel Möckli: «Die Schweiz ist seit Trump schlechter geschützt»

2025-03-11

Autor: Noah

In einer Welt, die sich rapide verändert, steht die Schweiz vor der Herausforderung, ihre geopolitische Position neu zu definieren. Der Sicherheitsexperte Daniel Möckli spricht in einem aktuellen Interview über die notwendigen strategischen Veränderungen, die dringend umgesetzt werden müssen.

Möckli äußert sich besorgt über die Tatsache, dass die Schweiz in den letzten Jahren in ihrer außenpolitischen Ausrichtung hinterherhinkt, während andere Länder, insbesondere in Europa, bedeutende Schritte zur Verbesserung ihrer Sicherheit unternommen haben. Während Staaten wie Deutschland ihre militärischen Kapazitäten massiv aufstocken und ihre Defense-Strategie radikal überdenken, verweilt die Schweiz in alten Denkmustern.

„Die Schweiz hat sich in der Annahme, dass die USA uns schützen, in eine gefährliche Abhängigkeit begeben“, erklärt Möckli. „Wir sind heute weniger gut geschützt als noch vor wenigen Jahren. Die Meinungen über die Zuverlässigkeit der USA als Partner sind gespalten, und wir müssen berücksichtigen, dass wir auch in Zukunft vielleicht weniger Unterstützung von den Amerikanern erwarten können.“

Möckli fordert spezifische Maßnahmen, die die Schweiz schnell umsetzen sollte, um ihre Sicherheit zu gewährleisten. Dazu zählt eine verstärkte Teilnahme an NATO-Übungen, was nicht nur die Verteidigungsfähigkeit der Schweiz stärken, sondern auch ihre Beziehungen zu wichtigen Partnern innerhalb Europas festigen könnte.

Er schlägt außerdem vor, das aktuelle Kriegsmaterialgesetz an die heutigen geopolitischen Gegebenheiten anzupassen, um die Schweizer Rüstungsindustrie zu unterstützen. „Europa ist auf eine Vielzahl von militärischen Kapazitäten angewiesen. Hier ergeben sich Chancen für die Schweiz, die wir nutzen sollten“, so Möckli.

Ein zentrales Anliegen ist die Stärkung der eigenen Verteidigungsfähigkeiten der Schweiz. Diese dürfte jedoch nur mit einer überdachten Sicherstellung auch innerhalb des Rahmens der Schuldenbremse möglich sein. Möckli weist darauf hin, dass die Schweiz auch auf zuverlässige Partner angewiesen ist. „Wir müssen uns als Teil der europäischen Schicksalsgemeinschaft verstehen und aktiv das Vertrauen innerhalb Europas stärken“, betont er.

Möckli schließt mit einem eindringlichen Appell, die sicherheitspolitischen Debatten nicht nur theoretisch zu führen, sondern auch in konkrete Handlungen umzusetzen. Die Zukunft der Schweiz hängt davon ab, dass sie sich nicht nur als Globale Schweiz sieht, sondern auch als ein aktiver und verlässlicher Partner in der europäischen Sicherheitsarchitektur. Damit kann die Schweiz nicht nur ihre eigene Sicherheit verbessern, sondern auch ihren Platz in einer instabilen Welt festigen.