Technologie

VMware unter Broadcom: Rund 20.000 Stellenverlust und Standortschließungen – Ein Blick auf die zukünftigen Perspektiven

2025-03-11

Autor: Nina

Die Übernahme von VMware durch Broadcom hat schockierende Auswirkungen auf die Beschäftigung im Unternehmen gehabt: Über 20.000 Stellen wurden seit der Akquisition abgebaut, was bedeutet, dass die Anzahl der Mitarbeiter auf nur noch etwa 16.000 gesunken ist. Dies berichtet das US-Wirtschaftsmagazin Business Insider. Im Jahresverlauf 2023 waren noch über 38.000 Mitarbeiter bei VMware beschäftigt, bevor die massiven Entlassungen einsetzten.

In den letzten Monaten kam es verstärkt zu Entlassungen im Marketing und in den Partnerschaften, besonders im Bereich der VMware Cloud Foundation. Nach der Übernahme legte Broadcom sofort mit der Entlassung von rund 2.000 Mitarbeitern los und straffte die Teams. Geschäftsbereiche wie das End-User-Computing wurden geschlossen, sodass die Veränderungen drastische Auswirkungen auf die Unternehmensstruktur hatten.

Das Unternehmen forderte die Belegschaft zudem auf, in Präsenz zurück ins Büro zu kommen, was zur Schließung von Standorten mit zu geringer Mitarbeiterpräsenz führte. Dieser Schritt kann als Teil einer Effizienzsteigerung gesehen werden, brachte jedoch auch zahlreiche Abgänge von Talenten mit sich. Ein ehemaliger Mitarbeiter berichtete von einer signifikanten Abnahme der Mitarbeiterzahlen, die nicht nur durch die Entlassungen, sondern auch durch freiwillige Abgänge bedingt war.

Trotz dieser Umwälzungen zeigen Analysten eine positive Sicht auf die Übernahme. Unter der Führung von Broadcom-CEO Hock Tan hat VMware auf ein abonnementbasiertes Geschäft umgestellt, wodurch etwa 60 Prozent der Verträge auf das neue Modell angepasst wurden. Dies hat zwar zur Steigerung des Unternehmenswerts beigetragen, da die Aktienkurse von Broadcom in den letzten Jahren explodierten, jedoch gab es jüngst einen Rückgang um mehr als 20 Prozent im Vergleich zum Jahresende 2023.

Dennoch bewerten Analysten diese Änderungen als vorteilhaft und sehen VMware weiterhin als „Star im Softwarebereich“. Diese positive Sicht steht jedoch im Kontrast zu den Sorgen vieler Kunden. Durch das neue Geschäftsmodell sind die Kosten für VMware-Lizenzen gestiegen, was einige Kunden, wie den österreichischen Cloud-Anbieter Anexia, dazu veranlasste, die Partnerschaft zu beenden. Auch Unternehmen wie Rackspace und OpenNebula haben ihre Verträge gekündigt, was für Broadcom eine potenzielle Herausforderung darstellt.

Analysten der US-Investmentbank William Blair zeigen sich jedoch optimistisch und glauben, dass Broadcom durch strategische Maßnahmen und nachhaltiges Wachstum den Rückgang der Kundenbeziehungen bis 2027 ausgleichen kann. Die kommenden Monate werden entscheidend sein, um zu sehen, ob Broadcom in der Lage ist, die nicht nur finanziellen, sondern auch die personellen Herausforderungen erfolgreich zu meistern. Die Frage bleibt: Kann Broadcom die Wende zum Besseren schaffen, oder sehen wir das Ende der VMware-Ära in ihrer bisherigen Form?