Technologie

D-Wave-Chef kontert Nvidia-CEO: „Quantencomputing ist jetzt da!“

2025-01-10

Autor: Simon

In einem brisanten Schlagabtausch hat Alan Baratz, CEO von D-Wave, die jüngsten Äußerungen von Jensen Huang, dem CEO von Nvidia, scharf kritisiert. Huang hatte am Dienstag auf einer Konferenz erklärt, dass Nutzer noch mindestens 20 Jahre auf wirklich nützliche Quantencomputer warten müssten. Diese Aussage führte zu einem dramatischen Kurssturz der Nvidia-Aktien, da Investoren ihre Sorgen über die zukünftige Konkurrenz im Bereich Quantencomputer äußerten.

Baratz widerspricht Huang vehement. In einem CNBC-Interview erklärte er: „Huang liegt mit seiner Aussage furchtbar falsch. Der Grund, warum er falsch liegt, ist, dass wir bei D-Wave bereits heute kommerziell tätig sind.“ Unternehmen wie Mastercard und das japanische Telekommunikationsunternehmen NTT Docomo setzen bereits Quantencomputer von D-Wave in ihren Produktionsprozessen ein. „Nicht in 30 Jahren, nicht in 20 Jahren, nicht in 15 Jahren. Sondern genau jetzt, heute.“

Es wird vermutet, dass Huang sich auf gate-basierte Quantencomputer bezieht. Diese hochkomplexen Systeme arbeiten mit Quantengattern, die spezifische Operationen auf Qubits ausführen. Gate-basierte Quantencomputer haben das Potenzial, jede Art von Berechnung durchzuführen, sofern genügend Qubits und eine effektive Fehlerkorrektur vorhanden sind. Qubits wirken als fundamentale Bausteine, die aufgrund der Prinzipien der Quantenmechanik mehrere Zustände gleichzeitig annehmen können.

Baratz hat auch angeboten, Huang jederzeit zur Klärung der Unterschiede zwischen den Quantencomputing-Ansätzen zu sprechen: „Jederzeit und an jedem Ort.“

Die Debatte zwischen den beiden Tech-Giganten kommt zu einem Zeitpunkt, an dem die Aktien von Quanten-Startups wie D-Wave und Rigetti an der Börse dramatisch gefallen sind – ein Rückgang, der teilweise durch Googles Qanten-Durchbruch mit ihrem Chip Willow ausgelöst wurde. Am Mittwoch sorgten enttäuschte Anleger dafür, dass die Kurse um bis zu 45 Prozent abtauchten, während sie Gewinne realisierten und sich über möglicherweise falsche Hoffnungen in der Branche klar wurden.

Analysten und Investoren sind gespannt, wie sich diese Kontroversen auf die weitere Entwicklung des Quantencomputings auswirken werden, insbesondere da jetzt einige Unternehmen bereits vielversprechende Anwendungen in der realen Welt präsentieren.