Technologie

Cruise Control: Wie GM sein Robotaxi-Projekt gegen die Wand fuhr

2024-12-21

Autor: Louis

Für General Motors entwickelte sich das Projekt "Cruise" zu einem finanziellen Desaster. Der Automobilhersteller hat sich nun entschieden, das Robotaxi-Geschäft aufzugeben und den Wettbewerb, insbesondere dem Google-Tochterunternehmen Waymo, zu überlassen.

Die vollautonom fahrenden Fahrzeuge von Cruise sorgten in San Francisco immer wieder für Probleme, indem sie Rettungsfahrzeuge blockierten oder durch abruptes Bremsen Auffahrunfälle verursachten. Während Waymo hauptsächlich umgebaute elektrische Jaguar iPace als Robotaxis nutzt, konzentrierte sich GM auf die Entwicklung eigener Modelle, wie den Origin, der speziell für autonomes Fahren konzipiert wurde.

Im Gegensatz zu Waymo stellte GM seine Robotaxis in der Factory Zero in Detroit-Hamtramck her. Der Origin ist ein innovatives Fahrzeug ohne Lenkrad und Pedale, das keinen Platz für einen menschlichen Fahrer bietet. Ursprünglich wurde zusammen mit Honda ein busförmiges Großraum-Taxi entwickelt, das jedoch nicht mit der Origin-Plattform in Verbindung steht.

GM plant, das Wissen aus dem Cruise-Projekt in die Entwicklung autonomer Fahrzeuge für Privatkunden einfließen zu lassen. Doch das Robotaxi-Geschäft hat sich als finanziell untragbar erwiesen; ein Trend, der auch andere Automobilhersteller wie Mercedes gezwungen hat, den Taxi-Markt aufzugeben. Diese Bewegung hat nun dazu geführt, dass japanische Hersteller wie Toyota Marktanteile im deutschen Taxigeschäft gewinnen.

Der Taxi-Betrieb von Cruise hatte keine Aussicht auf Rentabilität, insbesondere aufgrund der strengen gesetzlichen Rahmenbedingungen in den USA. Im Vergleich dazu hat China pragmatischere Ansätze verfolgt und den Einsatz autonomer Taxis unter bestimmten, weniger hektischen Bedingungen ermöglicht.

In den westlichen Märkten mussten auch andere Unternehmen wie Ford und Volkswagen Rückschläge hinnehmen, nachdem ihre milliardenschweren Ambitionen im Ridehail-Geschäft nicht den erwarteten Erfolg brachten. Während Tesla als einziger reiner Automobilhersteller im Robotaxi-Rennen bleibt, drängen Internetunternehmen wie Alphabet und Amazon mit ihren Softwarelösungen auf den Markt.

Zusätzlich besteht das Risiko, dass Hersteller von vernetzten, autonomen Fahrzeugen in finanzielle Schwierigkeiten geraten. Fisker ist ein Beispiel für ein Unternehmen, das mit der Abschaltung seiner Serverinfrastruktur kämpft, was möglicherweise die Funktionsfähigkeit ihrer Fahrzeuge beeinträchtigt.

General Motors zieht sich also nicht vollständig aus der Welt des autonomen Fahrens zurück, sondern konzentriert sich künftig auf die Entwicklung selbstfahrender Technologien für Privatkunden. Die Entscheidung, den Robotaxi-Dienst Cruise aufzugeben und den Fokus auf die Hardware-Entwicklung zu legen, könnte für viele traditionelle Automobilhersteller eine wegweisende Strategie sein, um sich im Wettbewerb mit agilen Software-Anbietern zu behaupten.