Covid: Wie die Corona-Pandemie die Grippe veränderte – Experten warnen vor neuer Welle!
2024-11-12
Autor: Luca
Die Maßnahmen zur Eindämmung der Covid-19-Pandemie hatten einen unerwarteten Nebeneffekt: Als der internationale Flugverkehr nahezu zum Stillstand kam und soziale Kontakte stark eingeschränkt wurden, blieben in vielen Ländern die normalen Grippewellen aus. In der Schweiz erlebte man in der Saison 2020/2021 sogar eine historisch niedrige Zahl an Influenzainfektionen.
Ein internationales Forschungsteam hat nun im renommierten Fachjournal „Science“ untersucht, wie sehr die Anti-Corona-Maßnahmen das weltweite Zirkulieren der Grippeerreger bis heute beeinflusst haben. Die Ergebnisse zeigen einen erheblichen Rückgang der Grippeinfektionen, und zwar fast überall auf der Welt zu Beginn der Pandemie. Im ersten Jahr der Pandemie waren die Testergebnisse auf Influenzaviren über 95 % seltener positiv als in den vorangegangenen Jahren. Interessanterweise wies die genetische Vielfalt der Influenzaviren in der Hochphase der Pandemie deutlich weniger Variationen auf.
Allerdings gab es einige Ausnahmen. Während die Erreger in vielen Regionen zurückgingen, zirkulierten sie in Teilen Südasiens und Westafrika aufgrund weniger strenger Maßnahmen und klimabedingter Faktoren weiter. Diese Mikroorganismen sind deshalb dort ganzjährig aktiv.
Im März 2023 jedoch, also nach dem Ende vieler Corona-Maßnahmen, begannen die Grippeviren weltweit wieder zu zirkulieren – und dies bemerkenswert schnell! Der Hauptautor der Studie, Zhiyuan Chen von der University of Oxford, betonte in einer Pressemitteilung, dass die Viren eine Widerstandsfähigkeit gegenüber Veränderungen bewiesen.
Besonders auffällig ist der Rückgang der B-Viren der Yamagata-Linie. Diese Linie scheint in der Zeit der Pandemie kaum präsent gewesen zu sein, was zu weniger als 20 registrierten Infektionen führte. Forscher sind sich nicht sicher, ob diese Infektionen natürlicher Herkunft sind oder möglicherweise von Impfstoffen stammen. Dies könnte gravierende Auswirkungen auf die zukünftige Impfstrategie gegen Influenza haben.
Eine alarmierende Prognose: Wenn die Experten recht behalten, könnten zukünftige Influenzaepidemien heftiger verlaufen als je zuvor. Die Forscher warnen, dass das Immunsystem vieler Menschen durch die lange Phase der Isolation nur begrenzt mit dem Influenza-Virus in Kontakt gekommen ist. Zudem fielen in einigen Regionen Grippeimpfungen während der Corona-Pandemie aus.
Diese Situation könnte zu einem Anstieg von Influenza-Fällen führen und die Entwicklung neuer Virusvarianten begünstigen.
Zusammenfassend lässt sich sagen, dass die langfristigen Auswirkungen der Corona-Pandemie auf das Grippegeschehen noch nicht vollständig absehbar sind. Es besteht dringender Handlungsbedarf, um sich auf mögliche kommende Herausforderungen im Bereich der öffentlichen Gesundheit vorzubereiten. Bleiben Sie also informiert und schützen Sie sich – die nächste Grippewelle könnte vor der Tür stehen!